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Exoten unter Antarktiseis: Folge des Klimawandels?  
  Ein deutsches Forscherteam hat kürzlich bei einer Expedition exotische Tierchen unter dem Eis der Antarktis gefunden. Dies könnten nach Ansicht von Experten ein Anzeichen des Klimawandels sein.  
Normalerweise kämen diese zur Gruppe der Manteltiere gehörenden Organismen nur in wärmerem Wasser vor, berichtete ein Sprecher des des Bremerhavener Alfred-Wegener- Institutes (AWI). Dessen Forschungsschiff "Polarstern" war am Mittwoch von einer knapp siebenmonatigen Fahrt in die Antarktis zurückgekehrt.
Tierchen im indischen Ozean heimisch
Bereits seit 30 Jahren beobachten internationale Polar- und Meeresforscher, dass die so genannten Salpen mit warmen Strömungen aus dem Indischen Ozean immer näher an die Antarktis herankommen.

In den 100 Jahren zuvor seien die Tiere dagegen nie so weit südlich entdeckt worden, sagte der Biologe Ulrich Bathmann. Nun müsse geklärt werden, warum das wärmere Wasser bis an die Grenze des antarktischen Kontinents ströme.
Hinweis auf Klimawandel
Ein Hinweis auf einen Klimawandel kann laut Bathmann auch sein, dass sich nahe der Antarktis weniger Plankton im Wasser befinde als früher festgestellt.

Dies sei offenbar darauf zurückzuführen, dass durch ausbleibende Starkwinde und Stürme weniger Eisenstaub in den antarktischen Ozean gelange. Plankton benötigt Eisen für das Wachstum.
Ursachen noch Gegenstand von Diskussionen
Die jüngste Expedition der "Polarstern" habe erneut den großen Einfluss der Antarktis auf das Wettergeschehen auch in nördlichen Breiten gezeigt, sagte der stellvertretende AWI-Direktor Heinz Miller.

Offen sei jedoch weiter die Frage, ob die beobachteten Veränderungen "Ausdruck menschlichen Handelns oder ein natürliches Phänomen" sind. Diese Frage solle unter anderem im Mittelpunkt der 28. Internationalen Antarktiskonferenz Ende Juli in Bremen stehen.
Nächstes Forschungsziel: Arktis
Auf der 21. Reise der "Polarstern" in die Antarktis untersuchten die AWI-Wissenschaftler insbesondere die Biologie rund um den kalten Kontinent.

Bei der Expedition legte das Schiff mehr als 70.000 Kilometer zurück. Am 16. Juni startet der Forschungseisbrecher von Bremerhaven aus zu einer Arktis-Expedition.
->   Alfred-Wegener-Institut
->   Das Stichwort Klimawandel im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010