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Halbe Stunde früher aufstehen soll Stau vermeiden  
  Was viele Menschen mit Hausverstand ohnehin wissen (aber offensichtlich nicht machen), ist nun auch wissenschaftlich untermauert: Nur eine halbe Stunde früher aufstehen kann den lästigen Stau vermeiden.  
Zu diesem Schluss kommt Verkehrstelematiker Dietrich Leihs von "arsenal research".

Der Wissenschaftler kann mit dem von ihm entwickelten Verkehrsanalysesystem FLEET die genauen Reisezeiten in Wien auf unterschiedlichen Routen zu unterschiedlichen Tageszeiten und Wochentagen berechnen. Das Ergebnis: "Richtig schlimm wird es nur in einem engen Zeitfenster."
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Beispiel: Fahrtzeiten auf der Westeinfahrt
In einer Langzeitstudie hat Leihs beispielsweise die Fahrtzeiten auf der Westeinfahrt vom Gürtel bis zum Karlsplatz berechnet. Demnach fährt man die Strecke Freitags um 4.45 Uhr noch mit durchschnittlich 55 km/h, um 6.30 Uhr sind es bereits nicht einmal 30 km/h und um 8.15 nur mehr acht km/h. Wolle man den ärgsten Stau umgehen, fahre man Freitags besser schon vor 7.45 Uhr oder nach 9.30 Uhr, empfiehlt der Experte. "Eine halbe Stunde früher aufstehen bewirkt, dass man statt 30 nur zwölf Minuten für die selbe Strecke benötigt."
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Stoßzeiten: Mehr als doppelte so hohe Fahrtdauer
In den Stoßzeiten ist laut Leihs an einem durchschnittlichen Werktag die Fahrtdauer mehr als zwei Mal so hoch wie unter optimalen Bedingungen, etwa bei freiem Verkehr in den Nachtstunden.

Auf wichtigen Strecken wie dem Gürtel, der Westeinfahrt oder der Ringstraße steige die Reisezeit sogar bis auf das 2,5-fache.
Relevant auch für Unternehmen
Die Arbeit der "arsenal"-Forscher kann nicht nur Autofahrer-Nerven und Umwelt schonen, sondern hat auch handfeste wirtschaftliche Relevanz.

"Es ist das Bestreben von Unternehmen, ihre Fahrzeugflotten möglichst effizient durch den Großstadtverkehr zu lotse, Staus auszuweichen und so eine bessere Ressourcenauslastung zu erreichen", erklärte Leihs im Gespräch mit der APA.

Durch die Daten aus dem Verkehrsanalysesystem können Unternehmen, die etwa bei ihren Lieferzeiten flexibel sind, auf verkehrsarme Zeiten ausweichen.
Daten für alle wichtigen Verkehrsrouten in Wien
Die Wissenschaftler haben Daten für alle wichtigen Verkehrsrouten in Wien erfasst. "Datenlieferanten" waren rund 800 Fahrzeuge, 200 davon waren mit GPS ausgerüstete Taxis des Taxifunks 31300, die laufend ihre Positionsdaten über den Betriebsfunk an die Leitzentrale melden.

Aus diesen Angaben generiert das Verkehrsanalysesystem FLEET alle 15 Minuten ein aktuelles Verkehrslagebild für ganz Wien.
->   arsenal research
->   Alles zum Stichwort Verkehr in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010