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Forschungsbericht: F&E-Ausgaben positiv entwickelt  
  Die österreichische Forschungs- und Innovationsleistung hat sich in den letzten Jahren "sehr positiv" entwickelt. Zu diesem Schluss kommt der nun veröffentlichte Forschungs- und Technologiebericht 2004.  
Das Ziel der Bundesregierung, die F&E-Quote (Forschungs- und Entwicklungs-Ausgaben gemessen am Bruttoinlandsprodukt) bis 2006 auf 2,5 Prozent zu steigern bzw. das europäische Ziel einer F&E-Quote von 3,0 Prozent bis 2010 zu erreichen, erscheint dem Bericht zufolge "realistisch und erreichbar".

Die Einschränkung: "Wenn die F&E-Ausgaben von 2005 an mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 8,8 Prozent wachsen". Dies liegt über der Wachstumsrate von 7,7 Prozent für den Zeitraum 1995 bis 2004.
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Revidierte Schätzung: F&E-Quote heuer bei 2,27 Prozent
Auf Grund der nach oben revidierten Globalschätzung der F&E-Aufwendungen wird die F&E-Quote heuer bei 2,27 Prozent liegen. 2001 lag Österreich mit 2,07 Prozent über dem Niveau von Großbritannien oder den Niederlanden (beide 1,89 Prozent), aber noch immer hinter den skandinavischen Ländern (Schweden: 4,27; Finnland: 3,42; Dänemark: 2,39). Trotzdem könne Österreich, verglichen mit anderen Ländern, auf eine beachtliche Steigerungsrate seit Mitte der 90er Jahre zurückblicken, so der Bericht.
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Vor allem Wirtschaft gibt mehr aus
Vor allem die Wirtschaft gebe deutlich mehr für F&E aus als bisher bekannt war. Österreich liege bei der Innovationsleistung mittlerweile im europäischen Spitzenfeld, heißt es in dem von Bildungs-, Infrastruktur- und Wirtschaftsministerium herausgegebenen Bericht.
Positiver Einfluss auf Wirtschaftswachstum ...
In dem Papier wird auch auf den "positiven und signifikanten Einfluss" der F&E-Ausgaben auf das Wirtschaftswachstum hingewiesen.

So habe in Österreich der Anstieg der F&E-Ausgaben des Unternehmenssektors von 0,8 auf 1,1 Prozent des BIP in der zweiten Hälfte der 90er Jahre "zu einer Wachstumserhöhung von drei Zehntelprozenten" geführt.
... sowie auf den Bildungsbereich
Darüber hinaus hätten F&E-Aktivitäten im Bildungsbereich einen positiven Einfluss. Allerdings sei der Wachstumsbeitrag der Forschungsausgaben im Hochschulbereich zum Bruttosozialprodukt insgesamt mit "weniger als ein Zehntelprozentpunkten im Zeitraum 1995 bis 2002 relativ klein".

Dies hänge mit der geringen Zunahme der F&E-Ausgaben im Hochschulbereich (von 0,51 auf 0,53 Prozent des BIP) zwischen der ersten und zweiten Hälfte der 90er Jahre zusammen.
Internationalisierung der heimischen Forschung
"Kräftig zugenommen" hat dem Bericht zufolge die Internationalisierung der österreichischen Forschung.

So weise die Statistik einen "außerordentlich hohen Anteil" der auslandsfinanzierten Unternehmens-F&E aus. Mit einem Anteil von 20 Prozent an den Gesamtausgaben für F&E und fast 30 Prozent an den F&E-Aufwendungen im Unternehmenssektor liege Österreich im Spitzenfeld der EU- und der OECD-Länder.
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Vor allem chemische Industrie, Elektro-/Elektronikindustrie ...
Nach den Herkunftsländern der ausländischen Tochterunternehmen, die in Österreich Forschung und Entwicklung betreiben, führt Deutschland mit 43 Prozent vor den USA (12 Prozent) und der Schweiz (zehn Prozent). Die Mehrheit (57 Prozent) dieser Unternehmen gehören den Sektoren chemische Industrie, Elektro-/Elektronikindustrie, Fahrzeugindustrie sowie Maschinen-/Stahlbauindustrie an.
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Kriterien für den Standort Österreich
Als wichtige Kriterien für Unternehmen, in Österreich F&E zu betreiben, gelten das Ausmaß steuerlicher Begünstigung von F&E, eingespielte Forscherteams am Standort, die F&E-Spezialisierung des Unternehmensstandortes, das Ausmaß direkter F&E-Förderung sowie die Verfügbarkeit von akademischem Forschungspersonal.
Hiesige Unternehmen überdurchschnittlich innovativ
Positiv sind auch die Ergebnisse der dritten Europäischen Innovationserhebung des EU-Statistikamtes (Eurostat): Österreich gehört demnach in der EU zu den besonders innovationsfreudigen Ländern.

Laut Erhebung hat fast jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) von 1998 bis 2000 Produkt- bzw. Prozessinnovationen umgesetzt.
Spitzenreiter Irland, Schlusslicht Griechenland
Irland verzeichnete mit 65 Prozent den höchsten Anteil an innovativen Firmen, gefolgt von Deutschland (61 Prozent) und Belgien (50 Prozent). Die Schlusslichter waren Spanien (33 Prozent) und Griechenland (28 Prozent).

Rund 35 Prozent aller österreichischen Unternehmen tätigten in diesem Zeitraum Produktinnovationen, rund 25 Prozent Prozessinnovationen. Bei dieser Einteilung wurden Firmen, die sowohl Produkt- als auch Prozessinnovationen verfolgten, in beiden Kategorien erfasst.
Kriterien für "innovative" Einstufung
Als innovativ wurden in der Studie Unternehmen eingestuft, wenn sie neue oder merklich verbesserte Produkte oder Dienstleistungen auf dem Markt eingeführt oder derartige Prozesse oder Verfahren eingeführt oder Innovationsaktivitäten durchgeführt haben, die am Ende des Berichtszeitraumes noch nicht abgeschlossen oder vorher abgebrochen worden waren.
->   Forschungs- und Technologiebericht 2004 (BMWA)
->   Eurostat
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->   Forschungsquote steigt heuer auf 2,27 Prozent (15.4.04)
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01.01.2010