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Öko-Landwirtschaft in Europa soll stärker werden  
  Die EU-Kommission will die ökologische Landwirtschaft in Europa stärker fördern. Dazu beschloss die Behörde nach eigenen Angaben am Donnerstag in Brüssel einen 21 Punkte umfassenden Aktionsplan.  
Dieser sieht vor, Öko-Standards zu erhöhen, Kontrollen zu verstärken, die Forschung zu unterstützen und die Verbraucher besser zu informieren.
Einheitliches EU-Logo und Info-Kampagnen
Die EU-Kommission will laut Aktionsplan eine mehrjährige Informationskampagne über Bio-Landbau starten.

Biologischer Obst- und Gemüseanbau soll aus nationalen Töpfen speziell gefördert werden dürfen. Die Forschung soll intensiviert werden, es soll auch für Bioweine und Aquakultur Normen für den Biolandbau geben.

Die EU-Kommission hofft, dass ihr im Jahr 2000 eingeführtes EU-weit einheitliches Logo für Bioprodukte weite Verbreitung findet und so den Konsumenten auch bei Waren aus anderen EU-Ländern die Sicherheit gibt, eine besondere Qualität zu kaufen. Bisher habe es sich nicht durchsetzen können, räumt die EU-Kommission ein.

EU-Logo für Erzeugnisse des ökologischen Landbaus
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Grenzwert für unbeabsichtigte Gentech-Verunreinigung
Unter anderem soll auch ausdrücklich festgehalten werden, dass der Grenzwert für die unbeabsichtigte Verunreinigung mit gentechnisch veränderten Organismen bei Bioprodukten wie auch im klassischen Landbau mit 0,9 Prozent festgeschrieben wird. Produkte, die laut Kennzeichnung gentechnisch veränderte Organismen enthalten, dürfen jedoch nicht zugleich als Bio-Produkte gekennzeichnet sein.

Einzig bei Saatgut, wo noch kein allgemeiner Grenzwert definiert wurde, denkt die EU-Kommission noch darüber nach, ob ein spezieller, niedrigerer Grenzwert für den Biolandbau eingeführt wird, heißt es in dem Aktionsplan. Die Landwirtschaftsminister der EU-Staaten werden in zwei Wochen beim Agrarrat die Gelegenheit erhalten, über den Aktionsplan zu diskutieren.
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Reaktion auf wachsendes Verbraucherinteresse
Der Aktionsplan sei eine Reaktion auf das wachsende Verbraucherinteresse und die steigende Zahl von Ökobetrieben in der EU. Er soll in den nächsten Wochen den europäischen Landwirtschaftsministern vorgelegt werden.
Großer Aufschwung des Biolandbaus
Dabei hat der Biolandbau in den abgelaufenen zehn Jahren einen großen Aufschwung erlebt. Die bebaute Fläche stieg von 100.000 Hektar 1985 auf 4,4 Mio. Hektar 2002. Das waren zuletzt 3,3 Prozent der gesamten Anbaufläche.

Österreich kommt in diesem Vergleich mit über acht Prozent auf den ersten Rang, gefolgt von Italien mit knapp acht Prozent. Schlusslichter sind Irland und Griechenland mit unter einem Prozent. Unter den neuen Mitgliedsländern ist der Biolandbau vor allem in Tschechien (fünf Prozent) verbreitet.

Nach Angaben der EU-Kommission kamen etwa zwei Prozent der in der EU verkauften Lebensmittel aus der Bioproduktion, der Verkaufswert erreichte rund zehn Mrd. Euro.
->   Weitere Informationen (EU-Kommission für Ökolandbau)
Mehr zu ldiesem Thema in science.ORF.at:
->   Biologischer Landbau auf dem Prüfstand (22.4.04)
->   Studie: Gutes Zeugnis für biologische Ernährung (15.10.03)
->   Die Qualität von Bio-Produkten (25.2.03)
->   Studie: Öko-Landbau weit effektiver als herkömmlicher (30.5.02)
 
 
 
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01.01.2010