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Boltzmann-Gesellschaft: 52 Anträge für neue Institute  
  Die vor zwei Jahren eingeleitete Reform der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft (LBG) tritt in eine entscheidende Phase: In der ersten Ausschreibungsrunde für neue Boltzmann-Institute sind 52 Anträge eingegangen.  
Derzeit 135 Institute
Diese werden nun in einem zweistufigen Verfahren international evaluiert, die endgültige Entscheidung soll gegen Jahresende fallen.

Derzeit gibt es 135 Boltzmann-Institute, rund 70 davon werden im Zuge der Reform derzeit einer Evaluierung unterzogen, die über deren Weiterbestand entscheidet. Mindestens 60 Institute, primär Kleinsteinrichtungen mit nur einem Wissenschaftler, werden bis Ende 2005 geschlossen.
Konzentrierung der Ressourcen
Mit der Reform sollen nach Angaben von LBG-Geschäftsführerin Claudia Lingner "schlagkräftige, größere Boltzmann-Institute entstehen, die international konkurrenz- und kooperationsfähig sind und Spitzenleistungen erbringen".

Künftig sollen Institute einen hauptberuflichen Leiter haben, über mindestens zehn bis 15 Mitarbeiter verfügen und für maximal sieben Jahre eingerichtet werden.
Wettbewerbsdenken löst Skepsis ab
In der Gesellschaft ist man über die große Zahl an Neuanträgen erfreut, "die anfängliche Skepsis gegenüber dem Reformkurs ist jetzt einem ausgeprägten Wettbewerbsdenken im positivsten Sinn gewichen", so Lingner gegenüber der APA.

Nach der Bewertung der 52 neuen Ansuchen sollen etwa vier bis fünf Institute ausgewählt werden, für die aus der ersten Ausschreibungsrunde drei Mio. Euro zur Verfügung stehen.

Die Evaluierung der bereits bestehenden rund 70 Institute soll im Sommer abgeschlossen werden - wie viele davon bestehen bleiben und in welcher Form, gibt es keine Vorgaben, sagte Lingner.
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Hälfte der Anträge aus medizinischem Bereich
An knapp der Hälfte der insgesamt 52 eingelangten Neuanträge sind bestehende Boltzmann-Institute als Partnerorganisationen involviert. 54 Prozent der Neubewerbungen kommen aus dem Bereich Humanmedizin, die restlichen 46 Prozent aus dem sozial-, geistes- und kulturwissenschaftlichen Bereich. Kein Problem dürfte laut Lingner die ursprünglich kritisch betrachtete Vorgabe bei der Mitarbeiterzahl sein: Der Richtwert von 15 Vollzeit-Äquivalenten im medizinischen und von zehn im sozial- und geisteswissenschaftlichen Bereich werde in allen Anträgen erreicht und in vielen sogar überschritten.
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40 Prozent international orientiert
Erfreulich sei auch die internationale Ausrichtung der Anträge. 40 Prozent der Bewerbungen würden eine grenzüberschreitende Tätigkeit aufweisen.

Auch das vorgegebene Finanzierungsmodell - 60 Prozent der Instituts-Gesamtkosten kommen von der LBG, der Rest muss von Partnern, etwa Unis, aufgebracht werden - stellt laut Lingner keine Hürde dar, sondern werde von der überwiegenden Zahl der Antragsteller erreicht.

Zwei Drittel der Anträge kommen aus Wien, der Rest aus den übrigen Universitätsstädten.
->   Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft
->   Mehr zu den Instituten der LBG im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010