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AKH Wien: Hilfe bei altersbedingtem Sehverlust  
  Am Wiener AKH werden derzeit Substanzen untersucht, die Vorstudien zufolge den Sehverlust bei Patienten mit einer so genannten feuchten Makuladegeneration deutlich verbessern können.  
Nach Angaben von Ursula Schmidt-Erfurth, seit März Ordinaria der Augenklinik am Wiener AKH, handelt es sich um Substanzen, die Wachstumsfaktoren im Auge hemmen. "Wachstumsfaktoren, die zu einem überschießenden Wachsen von krankhaften Gefäßen führen."

Wenn man diese Substanzen gebe, könne man solche Wucherungen zurückdrängen und das Sehvermögen in einigen Fällen wieder verbessern, so Schmidt-Erfurth. "Das weiß man aus Vorstudien, die jetzt gelaufen sind."
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Zwei Formen der Makuladegeneration
Es gibt zwei Formen von Makuladegeneration: die trockene, langsam entstehende Form, die zu leichten Sehstörungen führen und die feuchte, rasch sich entwickelnde, Form von so genannter AMD. Im Spätstadium führt diese zum fast völligen Sehverlust.

Die trockene Form, die derzeit nicht zu behandeln ist, kann in die feuchte Form übergehen. Veränderungen in der Netzhautmitte kann der Augenarzt mit der Lupe der Spaltlampe und der Spiegelung des Augenhintergrundes schon früh erkennen. Betroffen ist der Bereich der Makula, im Zentrum der Netzhaut, dort wo man am schärfsten sieht.
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Jeder Vierte ist betroffen
Die frühzeitige Erkennung erleichtert die Therapie. Derzeit gelingt es das Fortschreiten der feuchten Makuladegeneration (Altersabhängige Makuladegeneration, kurz AMD) mithilfe eines kalten Lasers zu stoppen.

Betroffen sind meist ältere Menschen. Bemerkt wird diese Erkrankung oft erst, wenn beide Augen bereits geschädigt sind. Jeder vierte über 65 Jährige ist von verschiedenen Stadien der AMD betroffen.
Zu viel Sonne und Mangelversorgung
Forscher in den USA haben jetzt festgestellt, dass Menschen, die viel in der Sonne waren, ein höheres Risiko für eine AMD im Alter haben. Aber auch Ernährung oder genetische Voraussetzungen sind die Ursache.

Durch sie wird die dünne Schutzschicht über der Netzhaut brüchig. Die Folge sind Mangel an Nähr- und Schutzstoffen und Sauerstoff. Um diesen Mangel auszugleichen wachsen neue, aber krankhafte Blutgefäße.

Das führt zu Rissen und Wucherungen im Gewebe und häufig zum Austritt von Flüssigkeit. Ohne Behandlung droht der Sehverlust.
Medikamente gegen Blutung und Vernarbung
"Wir möchten gerne den Patienten ein bisschen mehr Sehkraft zurückgeben. Soweit das möglich ist. Und da gibt es Medikamente, die hier wirken können, die verhindern können, dass es Blutungen und Vernarbungen im Auge gibt", sagt Ursula Schmidt-Erfurth.
Ein Stich ins Auge
Diese Substanzen werden mittels einer feinen Injektionsnadel in den äußeren Rand des Auges eingebracht. Der Vorgang ist schmerzlos. Wie häufig das notwendig ist und in welchen Abständen, wird jetzt in einer Studie am AKH untersucht.
Vorbeugende Schutzmaßnahmen?
Wissenschaftlich fundierte Aussagen über eine mögliche Vorbeugung gibt es im Übrigen nicht.

Die Augen sollten auf jeden Fall vor UV-Strahlen geschützt werden. Dunkle Brillen allein nützen nichts, diese verhindern lediglich, dass sich die Pupille bei grellem Licht als natürliche Schutzreaktion verengt.

Martina Schmidt, Modern Times Gesundheit
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Mehr Informationen zu diesem Thema erhalten Sie in der Sendung "Modern Times Gesundheit" am Freitag, 18.06.2004, um 22.35 Uhr in ORF 2.
->   "Modern Times Gesundheit"
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->   Informationen zu AMD (www.medicine-worldwide.de)
->   die AMD in www.augeninfo.de
->   AKH Wien
 
 
 
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01.01.2010