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Wissenschaftler lassen "Nano-Pflanzen" wachsen  
  Britische Wissenschaftler haben winzige Repräsentationen von Blüten und Bäumen geschaffen, die weniger als ein Tausendstel des Durchmessers eines menschlichen Haares haben. Die "Pflanzen" in Nano-Größe wurden auf einer Siliziumoberfläche aus kleinsten Tropfen des Metalls Gallium "gezüchtet".  
Verblüffende Bilder der winzigen Strukturen wurden nun im Fachjournal "Nanotechnology" veröffentlicht.
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Der Artikel von Ghim Wei Ho und Kollegen ist unter dem Titel "Three-dimensional crystalline SiC nanowire flowers" bereits als Online-Vorabpublikation erschienen und wird in der kommenden Print-Ausgabe des Fachmagazins (Bd. 15, Seiten 996-999, August 2004) veröffentlicht (doi: 10.1088/0957-4484/15/8/023).
->   Abstract des Artikels in "Nanotechnology"
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Variationen führen zu "Blüten" und "Bäumen"
 
Bild: © Ghim Wei Ho

Winzige, von den Forschern geschaffene "Nano-Blüten"

Die Wissenschaftler um Ghim Wei Ho vom Nanoscience Centre der University of Cambridge setzten die winzigen Gallium-Tropfen zunächst einem Gas aus, das Methan enthält. Eine Reaktion führte dann dazu, dass das Gas kondensierte - in Folge formten sich winzige Drähte aus Siliziumkarbid.

Indem die Wissenschaftler Temperatur und Druck während dieses Wachstumprozesses variierten, konnten die Drähte auf unterschiedlichste Weise "verschmolzen" werden. Es entstanden verschiedene komplexe Formen, die etwa an Blüten oder auch Bäume erinnern, in einem Größenbereich von nur einem bis fünf Mikrometern.
Reihe möglicher Anwendungen
 
Bild: © Ghim Wei Ho

"Nano-Bäume", die auf Silizium "wachsen"

Mark Welland vom Nanotechnology Centre sieht für die Nano-Drähte eine Reihe möglicher Anwendungen, wie BBC Online meldete. Geforscht wird demnach bereits an einer Nutzung als Wasser abweisender Belag sowie als Basis einer neuen Art von Solarzellen.
Nano": Forschung in der Welt des Kleinen
Bild: © Ghim Wei Ho
Weitere "Nano-Blüten"
Nanotechnologie ist im Übrigen nicht als einheitliche wissenschaftliche Disziplin zu verstehen. Sowohl Physiker, Chemiker, Techniker und Ingenieure als auch Biologen und Biotechniker sind dabei in die Nano-Welt (ein Nanometer ist der millionste Teil eines Millimeters) vorzustoßen.

Man erhofft sich von der Nanotechnologie nutzbringende Anwendungen u. a. in der Robotik, Sensorik, Prozesstechnik, Biotechnolgie, Medizin und Kunstrestauration. Systeme der Nanotechnologie sollen Eigenschaften, die für biologische Systeme typisch sind, aufweisen: Selbstorganisation, Selbstreproduktion, Anpassungsfähigkeit und Kontinuität.
->   Nanoscience Centre der University of Cambridge
->   Mehr über Nanotechnologie (Universität Ulm)
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01.01.2010