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Gefährlich: Herabstürzende Satellitenteile  
  Sollten die 74 Satelliten des Telefonnetzwerks Iridium auf die Erde stürzen, liegen die Chancen, von Trümmern getroffen zu werden, bei 1:250. Aber: Dank Pentagon wird das nicht geschehen.  
Eine entsprechende Geheimstudie der NASA aus dem April wurde nun von der Nachrichtenagentur Reuters veröffentlicht. Damals wurden die Folgen eines massenweisen Verglühens der 74 erdnahen Satelliten erforscht, die als erste ihrer Art weltweites Telefonieren mit Sat-Handys ermöglicht hatten.
"Die Chance, von Trümmern eines der Iridium-Satelliten getroffen zu werden, liegt bei 1:18.405. Stellt man alle 74 in Rechnung, verringert sich die Chance auf 1:249," hat die NASA damals kalkuliert.
Pentagon hilft gegen Satellitentrümmer
Dass die mathematischen Spielereien nicht zu einer ernsthaften Bedrohung werden, liegt am US Verteidigungsministerium.Vergangenen Freitag wurde bekannt, dass das Pentagon mit einem Vertrag über 72 Millionen US-Dollar den Bestand der Iridium-Satelliten für die nächsten zwei Jahre gerettet hat.
20.000 Pentagon-Angestellte können damit unbegrenzt über den Dienst telefonieren. Fällt das Experiment mit der Satelliten-Telefonie zur Zufriedenheit aus, besteht die Option, den Vertrag für insgesamt 252 Millionen US-Dollar bis 2007 zu verlängern.
->   Futurezone: Pentagon rettet Iridium-Satelliten
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Fünf Milliarden Dollar, ein Jahr Laufzeit
Das Iridium-Satellitennetz kostete mehr als 5 Milliarden US-Dollar und nahm Ende 1998 den Betrieb auf. Geringe Nachfrage von Seiten der Anwender und damit verbundene Milliardenschulden bewogen das Iridium-Konsortium unter der Leitung des IT-Multis Motorola bereits im August 1999 zum Gang vor den Konkursrichter.
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Verglühen lassen?
Ehe das Pentagon seinen Nutzungsvorschlag machte, war von Motorola aus ökonomischen Gründen das gezielte Verglühen-Lassen der Satelliten geplant. Ein von Reuters zitiertes Papier des US-Verteidigungsministeriums aus dem November spricht vom starken Wunsch der Regierung "dies zu vermeiden, da ein solcher Schritt große Ängste in der Öffentlichkeit auslösen könnte".
Dabei sind Überbleibsel aus dem Weltall keine Seltenheit. Die Autoren der NASA-Studie konstatierten, dass alleine im vergangenen Jahr 168.000 Kilo Weltraummüll auf die Erde niederprasselte - was einer Masse von 300 Iridium-Satelliten entspricht.
 
 
 
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01.01.2010