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Mütterliche Fürsorge wappnet Junge gegen Stress  
  Intensive mütterliche Pflege zahlt sich - zumindest bei Ratten - zeitlebens als Schutzfaktor gegen Stress aus. Laut kanadischen Forschern "brannte" sich die mütterliche Fürsorge im Erbgut der Kleinen "ein".  
Rattenjunge, die in der ersten Lebenswoche viel geleckt und von der Mutter mit gekrümmtem Rücken gesäugt wurden, zeigen Veränderungen an einem bestimmten Stress-Gen, berichten Michael Meaney und Kollegen von der McGill Universität in Montreal in "Nature Neuroscience". Der Körper kann die Aktivität der Gene mit Hilfe einer An- oder Ablagerung von Methylgruppen dauerhaft verändern.
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Die Studie ist unter dem Titel "Epigenetic programming by maternal behavior" als Online-Vorabpublikation am 27. Juni 2004 in "Nature Neuroscience" (doi:10.1038/nn1276) erschienen.
->   Original-Abstract in "Nature Neuroscience"
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Aktivierung von Stress-Kontrolloren im Gehirn
Den Forschern zufolge aktiviert der intensive körperliche Kontakt der Mutter jenes Gen, das Glukokortikoid-Rezeptoren im Hippocampus generiert. Das Glukokortikoid-Gen gehört zu einem System, das das Hirn nutzt, um die Stresshormone zu kontrollieren.

Diese fördern im Moment der Gefahr unter anderem den Drang, davon zu laufen. Der Hippocampus spielt eine Rolle in der Stressverarbeitung und liegt an der Innenseite der Großhirnrinde, jeweils rechts und links hinter dem Schläfenlappen.

Das Team um Meaney konnte nachweisen, dass der Grad der Stresskontrolle bei ausgewachsenen Ratten parallel zur Intensität der mütterlichen Betreuung gleich nach der Geburt wuchs.
->   McGill Universität
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Mutter-Kind-Liebe wird chemisch gesteuert (25.6.04)
->   Gehirn: Körperliche und seelische Schmerzverarbeitung ähnlich (10.10.03)
 
 
 
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01.01.2010