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Zehn Jahre FH: Jobchancen immer noch sehr gut  
  Zehn Jahre nach der Einrichtung der ersten Fachhochschul(FH)-Studiengänge sind die Jobchancen der Absolventen dieses Ausbildungszweiges immer noch ausgezeichnet. In absoluten Zahlen gemessen ist die Zahl der Arbeitslosen gering, wenn auch im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um immerhin 38,6 Prozent gemeldet wird.  
Nicht zuletzt angesichts der beim Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldeten FH-Akademiker ohne Job - am 1. Juli 2004 waren es 370 - soll in Zukunft bei der Genehmigung neuer Studiengänge ein erweitertes Umfeld auf den Bedarf an Absolventen abgeklopft werden, berichtete der Präsident des österreichischen Fachhochschulrates, Claus Raidl, in einer Pressekonferenz Anfang Juli in Wien.
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Dennoch: Steigerung der Arbeitslosen um 38,6 Prozent
Dabei sind die absoluten Zahlen an Arbeitslosen gemessen an den derzeit bereits mehr als 13.000 FH-Absolventen in Österreich gering. Immerhin weist das AMS aber für den Stichtag 1. Juli bei den Zahlen an FH-Akademikern ohne Job eine Steigerung von 38,6 Prozent gegenüber dem Vergleichstag des Vorjahres aus.
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Technisch-naturwissenschaftliche Fächer im Fokus
Am Vorhaben, bis zum Jahr 2010 jährlich rund 300 Studienplätze zusätzlich schaffen zu wollen, wird sich jedenfalls nichts ändern.

Dabei sollen - wie im jüngst präsentierten Entwicklungsplan III festgeschrieben - vor allem technisch-naturwissenschaftliche Fächer forciert werden.
Nur 38 Prozent Frauen-Anteil
Im Gegensatz zu den Unis - wo Frauen jedenfalls unter den Studierenden bereits gleichauf sind - beträgt der Frauenanteil an den FH zur Zeit 38 Prozent, in den technischen Studiengängen sind es sogar nur 22 Prozent.
Gehrer: FH-Studiengänge als Erfolgsstory
Für Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) ist die zehnjährige Geschichte der FH-Studiengänge als eigenständiger Sektor im Bereich der tertiären Bildung in Österreich eine Erfolgsstory. Das Konzept - private Träger, öffentliche Finanzierung der einzelnen Studienplätze - habe sich bewährt.

Die Fachhochschulen hätten laut Bildungsmonitoring 2004 nicht nur in der Bevölkerung einen ausgezeichneten Ruf, 90 Prozent der Absolventen würden innerhalb kürzester Zeit eine passende Beschäftigung finden. Etwa die Hälfte würde bereits vor dem Studienabschluss einen Job haben.
Zahlen, Daten, Fakten
Grafik: APA, Quelle: FH-Führer/FH-Rat
136 Studiengänge, 19 Erhalter, derzeit rund 20.600 Studenten und bisher insgesamt etwa 13.000 Absolventen - das sind die Eckzahlen des Fachhochschulbereichs im zehnten Jahr seines Bestehens (Studienjahr 2003/04).

Laut dem vom Bildungsministerium ausgearbeiteten FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplan III sollen die Studentenzahlen bis 2010 auf 33.000 steigen. Zum Vergleich: An den Universitäten studieren derzeit 200.000 Personen.

Ihren Betrieb aufgenommen haben die ersten zehn FH-Studiengänge mit rund 700 Plätzen im Studienjahr 1994/95.

Im Unterschied zu den Unis haben FH-Studiengänge einen praxisorientierten Schwerpunkt und beinhalten deshalb ein verpflichtendes Berufspraktikum. Die Anzahl der Studierenden pro Jahr und Studiengang ist beschränkt, aus diesem Grund ist ein Aufnahmeverfahren vorgesehen.
Studienzeit je nach Abschluss
Beim Studium besteht Anwesenheitspflicht. Die Studienzeit beträgt für Diplomstudiengänge acht bis zehn Semester, für Bakkalaureat-Studiengänge sechs Semester und für daran anschließende Fachhochschul-Magisterstudiengänge zwei bis vier Semester.
Technik als größter Studienzweig
Beliebteste Studienzweige sind nach wie vor Technik und Wirtschaft. Mit 52 Prozent stellt die Technik den Großteil der Studierenden, dabei stehen Produktionstechnik, Elektronik und Informationstechnologie im Vordergrund.

Betriebswirtschaftlich orientierte FH-Studiengänge machen einen Anteil von 34 Prozent aus. Deutlich im Aufwind, aber immer noch weit abgeschlagen folgt dann der Humanbereich (neun Prozent der Studierenden), hier finden sich als Ausbildungsschwerpunkte Sozialarbeit, Gesundheitsmanagement und Medizintechnik sowie eine Ausbildung in militärischer Führung.
Teilfinanzierung vom Bund
Vom Bund erhalten die Fachhochschulen 5.800 Euro pro Studienplatz in wirtschaftlichen Studienrichtungen und 6.900 Euro für technische Studiengänge. Den Rest müssen die Erhalter selbst aufbringen, die Einhebung von Studiengebühren ist bis zur Höhe von 363,36 Euro erlaubt.

Für die Errichtung eines Studiengangs ist die Genehmigung durch den derzeit von Böhler-Uddeholm-Chef Claus Raidl geleiteten Fachhochschulrat nötig. Die Erhalter haben sich außerdem zur Fachhochschulkonferenz (Vorsitzender: Werner Jungwirth) zusammengeschlossen.
Arbeitslosigkeit als neues Phänomen
Mit einem Phänomen haben die FH-Absolventen erst in den vergangenen Jahren Bekanntschaft gemacht: Ende Juni waren knapp 400 FH-Akademiker arbeitslos gemeldet - das entspricht einem Anstieg von etwa 40 Prozent gegenüber dem Jahr davor.
->   Österreichische FH-Plattform
->   Österreichischer Fachhochschulrat
->   Österreichische Fachhochschulkonferenz
->   Mehr zu den Fachhochschulen in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010