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Blinde hören besser: Nicht nur Geräusche, auch Musik  
  Der frühe Verlust des Augenlichts schärft den Hörsinn. Menschen, die schon in frühester Kindheit erblindeten, hören besser als Sehende oder solche, die später blind wurden. Das fanden kanadische Wissenschaftler in einer aktuellen Studie heraus.  
Wie ein Team um Frederic Gougoux von der Universität Montreal berichtet, können sich Blinde demnach nicht nur besser mit Hilfe von Geräuschen orientieren, sondern auch die Unterschiede in der Höhe zweier Töne besser beurteilen.
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Die Studie "Pitch discrimination in the early blind" von Frederic Gougoux et al. erschien im Fachjournal "Nature" (Bd. 430, S. 309, Ausgabe vom 15.Juli 2004).
->   Nature
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Bekannt: Bessere Orientierung durch Geräusche
Es ist wohlbekannt, dass blinde Personen Laute und Geräusche zu ihrer räumlichen Orientierung verwenden und dabei die Fähigkeiten von Normalsichtigen übertreffen.

Bislang war allerdings unklar, ob diese Kompensation der fehlenden Sehkraft auch für andere auditorische Bereiche, wie etwa Musik oder Stimmen, gilt.
Test: Unterscheidung von Tonhöhen
Die Forscher um Pascal Belin von der Universität von Montreal (Kanada) hatten den Testpersonen jeweils hintereinander zwei Töne vorgespielt, die entweder anstiegen oder abfielen.

Sie erhöhten den Schwierigkeitsgrad der Übungen, indem sie entweder die Dauer des Tons oder die Abstände zwischen beiden verkürzten.
Früh Erblindete schnitten am besten ab
Diejenigen Probanden, die sehr früh erblindeten, schnitten in allen Tests besser ab als Sehende oder später Erblindete.

In der schnellsten - und damit schwierigsten Testvariante - erzielten sie so gute Ergebnisse wie Sehende in der einfachsten Variante. Je früher die Probanden erblindet waren, desto besser konnten sie hören.
Je früher, desto wirksamer die Kompensation
Die Frage, ob Blinde auch bei der Wahrnehmung von Musik besser abschneiden, war - wie die Wissenschaftler in ihrer Studie schreiben - vermutlich auch deswegen umstritten, weil der Zeitpunkt der Erblindung in entsprechenden Untersuchungen nie berücksichtigt wurde.

Ihre Ergebnisse stimmten gut mit der Lehrmeinung überein, dass die "zerebrale Plastizität" - die Verschaltung des Gehirns - in der frühen Entwicklung effizienter ist als später im Leben. Der Verlust eines Sinnes kann dann besser kompensiert werden.
->   Universite de Montreal
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01.01.2010