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Initiativen gegen AIDS in Afrika - Umsetzung fehlt  
  In Afrika gibt es viele erfolgreiche Initiativen, um die verheerende AIDS-Epidemie zu stoppen. "Weil diese aber nie in großem Maßstab umgesetzt werden, bleibt die Zukunft des Kontinents düster".  
Dies sagte Stephen Lewis, der Sondergesandte von UN- Generalsekretär Kofi Annan für Afrika, in einem dpa-Gespräch auf der Welt-AIDS-Konferenz in Bangkok.
Betreuung von Schwangeren in Ruanda
In der Zentralklinik von Kigali in Ruanda zum Beispiel würden HIV-infizierte Frauen von einer italienischen Hilfsorganisation ausführlich beraten.

90 Prozent von ihnen erhielten daraufhin Medikamente, besonders Schwangere, um die Übertragung des Virus auf die Kinder zu verhindern.

"Das ist ein wundervolles Beispiel: Die Kinder kommen ohne das Virus zur Welt, die Mütter bleiben dank der Behandlung am Leben und auch ihre Partner bekommen Hilfe", sagte Lewis.
Internat für Waisenmädchen in Sambia
In Sambia gebe es ein Internat für Waisenmädchen von 15 bis 18 Jahren, in dem diese für ein Jahr bleiben können. "In den ersten zwei Monaten wird das Trauma durch den Verlust der Eltern behandelt.

Dann formen die Helfer über zwei Monate eine Gruppe aus den Mädchen, um sie anschließend für 5 oder 6 Monate zu unterrichten."

Danach könnten sie weben oder in der Landwirtschaft arbeiten - und seien auch selbstbewusster im Umgang mit Männern, die zum Beispiel Sex ohne Kondome verlangten.
Projekt "Community Conversation" in Äthiopien
Sein drittes Beispiel ist das von den UN unterstützte Projekt "Community Conversation" in einer ländlichen Region Äthiopiens.

"Unter umsichtiger Anleitung diskutieren dort muslimische Gemeinschaften vieles von dem, was vorher ein Tabu war", sagte der ehemalige UN-Botschafter Kanadas.

200 oder 300 Menschen säßen dann zusammen und redeten über Polygamie, Gewalt gegen Frauen, sexuelle Gewalt, Bevormundung in vielen Varianten oder Kondome.
Breite Umsetzung fehlt
"Ich habe selbst gesehen, dass 15 bis 16 Jahre alte Mädchen danach zu den Ältesten sagten: "Wir wissen nun um die Rechte der Frauen." Erstaunlich, was möglich ist, wenn man die Leute auf diese Weise zusammenbringt", sagte Lewis.

Afrika sei voller solcher exzellenten Beispiele. "Das Problem ist nur, dass sie nirgendwo in großem Maßstab umgesetzt werden."
Meher zur Welt-AIDS-Konferenz 2004 in science.ORF.at
->   Weltweit gibt es 15 Millionen AIDS-Waisen (13.7.04)
->   Welt-AIDS-Konferenz 2004 hat begonnen (12.7.04)
 
 
 
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01.01.2010