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Afrikanische Menschenaffen sterben durch Milzbrand  
  Neben Menschen und schwindenden Lebensräumen wird nun auch Milzbrand zur Bedrohung für Menschenaffen. Deutsche Forscher fanden heraus, dass eine große Zahl wild lebender Schimpansen im Tai National Park (Elfenbeinküste) an Milzbrand (Anthrax) starb.  
Die Tiere in drei frei lebenden Populationen zeigten demnach die typischen Krankheitssymptome wie Erbrechen und Fieber. Sie erlitten eine Blutvergiftung und starben innerhalb weniger Stunden.
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Die Studie "Anthrax kills wild chimpanzees in a tropical rainforest" von Fabian H. Leendertz et al. erschien im Fachmagazin "Nature" (Band 430, S.451 - 452, Ausgabe vom 22. Juli 2004; doi:10.1038/nature02722).
->   Zum Original-Abstract
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Anthrax im tropischen Regenwald
"Anthrax ist in wild lebenden Primaten des tropischen Regenwalds zu finden, also in einem Lebensraum, der vorher nicht als Herberge für Anthrax bekannt war", schreiben die Forscher vom Robert-Koch-Institut in Berlin und vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig in ihrer Studie.

Normalerweise sind nur Wiederkäuer direkt von Anthrax betroffen. Andere Säugetiere - auch Menschen - können sich jedoch durch den Verzehr von belastetem Fleisch oder das Einatmen der Sporen anstecken.
Infektionsweg unbekannt
Zwar ist bisher unklar, wie sich die afrikanischen Schimpansen infizierten. "Doch auch unabhängig davon, stellt das Auftreten von Anthrax nicht nur für die vom Aussterben bedrohten Affen, sondern auch für Menschen eine Gefahr dar", schreiben die Autoren. Jagd und Verzehr wilder Tiere sollten deshalb strikt verboten werden.
->   Pressemeitteilung des Robert-Koch-Instituts zum Thema
->   Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie
->   Das Stichwort Milzbrand im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010