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Erdhörnchen warnen einander per Ultraschall  
  Kanadische Erdhörnchen warnen einander per Ultraschall heimlich vor nahenden Feinden. Die auch für Menschen nicht hörbaren Schreie erlauben den Erdhörnchen vermutlich, unentdeckt zu bleiben.  
Das berichten kanadische Wissenschaftler in "Nature". Trotz dieser Vorteile seien diese Ultraschall-Warnrufe bisher von keiner anderen Tierart bekannt.
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Die Studie ist unter dem Titel "Animal communication: Ground squirrel uses ultrasonic alarms" in "Nature" (Bd. 430, S. 523, Ausgabe vom 29. Juli 2004) erschienen.
->   Original-Abstract in "Nature"
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Ultraschall im Tierreich bisher wenig untersucht
Die Nutzung von Ultraschall ist im Tierreich in erster Linie bei Fledermäusen verbreitet. Diese besitzen ein so genanntes Echolotsystem, das ihnen erlaubt, sich mit Ultraschallrufen zu orientieren und ihre Beute zu orten.

Abgesehen davon sei über die Bedeutung von Tönen im Ultraschallbereich für die tierische Kommunikation nur wenig bekannt, schreiben David Wilson und James Hare von der Universität von Manitoba (Winnipeg/Kanada).
Flüster-Rufe mit Frequenz von 50 Kilohertz
Bild: Nature
Wachsames Erdhörnchen
Auch die kanadischen Erdhörnchen (Spermophilus richardsonii, Gattung: Ziesel) stoßen normalerweise gut hörbare Geräusche aus, um ihre Artgenossen vor potenziellen Feinden zu warnen. Die Wissenschaftler machten nun aber bei einer Untersuchung der Erdhörnchen-Warnrufe eine interessante Beobachtung: Einige Tiere bewegten sich bei Anblick eines Feindes so, als ob sie Warnrufe ausstießen, produzierten aber dabei nur sehr schwache Laute.

Weitere Untersuchungen zeigten, dass es sich bei diesen "Flüster-Rufen" um Ultraschall-Schreie mit einer Frequenz von ungefähr 50 Kilohertz handelt.
Niedrigere Alarmstufe durch Ultraschall
Spielten die Wissenschaftler Tonbandaufnahmen der "stummen Schreie" sechzig Kilometer entfernt lebenden Erdhörnchen vor, legten diese ein typisches Wachsamkeitsverhalten an den Tag. Hörbare Schreie verursachten bei den Artgenossen allerdings eine ausgeprägtere Reaktion.

Es sei möglich, dass die Ultraschall-Schreie eine niedrigere Alarmstufe signalisierten, schreiben die Forscher. Da sie sehr zielgerichtet sind und sich schnell abschwächen, sei es möglich, dass per Ultraschall gezielt bestimmte Artgenossen gewarnt werden, während dass Alarm schlagende Tier von dem Feind unentdeckt bleibt.
->   University of Maniboba
 
 
 
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01.01.2010