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Neuer Preis bringt US-Forscher nach Österreich  
  Die Preisträger des ersten "European Young Investigator Award" (EURYI-Award) wurden am Mittwoch in Brüssel bekannt gegeben. Einer von ihnen ist der US-Forscher Brian O'Neill, der in Österreich zu "Klimawandel und Bevölkerungsentwicklung" forschen wird.  
"Champions League" außereuropäischer Forscher
Ziel der Auszeichnung ist es, eine "Champions League" aus jungen, hervorragenden außereuropäischen Forschern zu bilden und diese nach Europa zu holen.

Das gab der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) am Donnerstag bekannt, der einer von 17 europäischen Forschungsförderungsorganisationen ist, welche die Auszeichnung initiiert haben.
Eine Million Euro für die nächsten fünf Jahre
Der 39-jährige System- und Umweltwissenschafter O'Neill ist Assistenz-Professor an der Brown University in Providence (US-Bundesstaat Rhode Island) und arbeitete seit 2002 immer wieder auch als Gastforscher am Institut für Angewandte System Analyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien.

In seinem aus 777 Bewerbungen ausgewählten Projekt will er ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zwischen Klimaänderung und Bevölkerungsentwicklung erreichen. Er erhält dafür in den nächsten fünf Jahren knapp eine Million Euro, die er für den Aufbau einer Arbeitsgruppe am IIASA nutzen kann.
Wechselwirkung von Demographie und Energie
Ziel seiner Forschungsarbeiten ist es, die Wechselwirkungen zwischen demographischer Entwicklung einerseits und der Nachfrage nach Energieressourcen sowie dem Emissionsausstoß andererseits erfassbar und besser im Voraus berechenbar zu machen.

In den von O'Neill und seinem Team entwickelten Modellen werden u.a. Urbanisierungsgrad, Bevölkerungsgröße, Altersentwicklung, das Nachfrageverhalten und die Zusammensetzung von Haushalten berücksichtigt.

Im Zuge der Forschungsarbeiten sollen zunächst Daten in den USA, China, Indien, Indonesien, Brasilien, Deutschland, Italien und Großbritannien erhoben und ausgewertet. In einem zweiten Schritt werden die Wissenschaftler rund um Brian O'Neill diese Daten in ein Globalmodell der demographischen Entwicklung und des Klimawandels integrieren.
EURYI-Award: 25 Preisträger, 777 Bewerber
Der EURYI-Award, vergleichbar dem österreichischen START-Preis, richtet sich an hervorragende junge Forscher aus der ganzen Welt, die für die Dauer von fünf Jahren an einer europäischen Forschungseinrichtung arbeiten wollen. In einer ersten Bewerbungsrunde mussten Interessenten ihr Projekt bei den jeweiligen nationalen Forschungsfonds einreichen.

Insgesamt gab es 777 Bewerbungen, in Österreich wollten laut FWF Dutzende Wissenschaftler arbeiten. Die Anträge wurden einem Peer-Review-Verfahren unterzogen, die 133 besten Kandidaten dann in einer zweiten Stufe von der European Science Foundation erneut geprüft und schließlich die 25 Preisträger ausgewählt.
"Brain Gain" statt "Brain Drain"
Der EURYI-Award ist mit 150.000 bis 250.000 Euro pro Jahr und Kandidat für die Dauer von fünf Jahren dotiert. Im Unterschied zum START-Preis für österreichische Forscher zielt der EURYI-Award explizit darauf ab, exzellente junge Wissenschaftler aus dem Ausland nach Österreich zu holen und somit dem "Brain Drain", also dem Abwandern von Forschern, einen Zuwachs an "Gehirnschmalz" ("Brain Gain") entgegenzusetzen.
->   Mehr zum EURYI-Award (FWF)
->   Mehr über EURYI (European Science Foundation)
 
 
 
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01.01.2010