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Olympia: Software hilft Dopingsünder überführen  
  Mit einer im Auftrag der Welt-Anti-Dopingagentur (WADA) entwickelten Software werden Wissenschaftler von Seibersdorf Research bei den Olympischen Spielen in Athen mithelfen, Dopingsünder zu überführen.  
Es geht dabei um den Nachweis des Hormons Erythropoietin (EPO), das über die Bildung von roten Blutkörperchen zu einer Leistungssteigerung führen kann.
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EPO vermehrt rote Blutkörperchen, mehr Sauerstoff für die Muskeln
Das Dopingmittel Erythropoietin (EPO) gehört immer noch zu den sehr schwierig nachweisbaren Mitteln. Es ist vor allem im Ausdauersport sehr beliebt, da es die Zahl der roten Blutkörperchen vermehrt, die den Sauerstoff in die Muskeln transportieren. Das erhöht die Ausdauerleistung um acht bis zehn Prozent. Ohne großem Gesundheitsrisiko. Nur bei extremer Überdosierung wird das Blut zu dick und kann die Adern verstopfen.
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Natürlich vom Körper erzeugt
EPO wird auch natürlich vom Körper erzeugt und zwar vornehmlich dann, wenn ein Mensch Sauerstoffmangel ausgesetzt ist. Daher ist es auch möglich, dass sich etwa Bergsteiger langsam an große Höhen gewöhnen und selbst Achttausender ohne Sauerstoffflaschen besteigen können.

Im Endeffekt verfügt das Blut über mehr Blutkörperchen und kann besser mit der dünnen Luft zurecht kommen.
Hormon kann auch gespritzt werden
Das Hormon EPO kann aber auch einfach gespritzt werden, es kommt ebenfalls zu einer Leistungssteigerung. Allerdings kommt EPO in mehreren Formen, so genannten Isomeren vor.

Da künstliches EPO eine andere Zusammensetzung hat als natürliches, können Wissenschaftler mit ausgeklügelten Methoden Dopingsünder überführen. Die eigentliche Methode, für die die Seibersdorfer Forscher die Software beigesteuert haben, wurde in Frankreich entwickelt.
Geringe Harnmenge reicht aus
20 Milliliter Harn des Verdächtigen reichen aus. Die Menge wird auf das 500- bis 1.000-Fache konzentriert und dann mittels so genannter Gelelektrophorese analysiert. Im Gel wandern die verschiedenen Isomere mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, künstliches EPO wird so aufgespürt.
->   Labor für Dopinganalytik (ARC)
->   World-Anti-Doping-Agentur (WADA)
->   Mehr zum Stichwort Doping im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010