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Neues Programm für transdisziplinäre Forschung  
  Das Bildungsministerium hat das neue Programm "Transdisziplinäres Forschen Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften" (TRAFO) ausgeschrieben. 3,4 Millionen Euro stehen zur Verfügung.  
Damit soll "transdisziplinäres, problem- und lösungsorientiertes Forschen" stimuliert werden. Die Empfehlung wurde vom Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) ausgesprochen, das Geld für den Zeitraum 2004 bis 2006 stammt aus den Forschungssondermitteln der Regierung.
Akademisch alleine reicht nicht zur Problemlösung
Das Ministerium geht davon aus, dass Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK) in der entstehenden Wissens- und Lerngesellschaft eine zentrale Rolle spielen.

Doch gesellschaftliche Herausforderungen würden sich weder mit den Instrumenten einzelner Disziplinen noch mit interdisziplinärer, aber im Rahmen akademischer Wissenschaft bleibender Zugangsweise lösen lassen, heißt es in der Ausschreibung.
Beispiel Mobilität von Älteren
Als konkretes Beispiel dafür nennt die Leiterin der Abteilung "Gesellschaftswissenschaften" im Bildungsministerium, Ilse König, gegenüber der APA die Verbesserung der Mobilität älterer Menschen: Bei diesem Thema seien soziale, medizinische und technische Komponenten ebenso von Bedeutung wie auch architektonische und stadtplanerische Fragen.

Doch um zu optimalen und ganzheitlichen Lösungsvorschlägen zu kommen, sei nicht nur eine Zusammenarbeit über die Fächergrenzen hinaus sinnvoll und notwendig.
Miteinbeziehung von Gesellschaftsgruppen
Notwendig dafür sei auch, unterschiedliche Gruppen der Zivilgesellschaft als potenzielle Nutzer von Forschungsergebnissen mit einzubeziehen. Denn über den konkreten Nutzen wüssten die Betroffenen oft besser Bescheid als die Wissenschaftler, so König.
Partizipatorischer Ansatz
Aus diesem Grund geht das TRAFO-Programm von einem "problemorientierten und partizipatorischen Ansatz" aus. Vertreter von Wissenschaft, Forschung, Kunst, Politik, Wirtschaft, Medien, NGO und weiterer Gruppen der Zivilgesellschaft werden als gleichberechtigte Partner angesehen, die unterschiedliche Wissensformen in Kooperationen einbringen können.
Verbindung von Theorie und Praxis
Forscher würden also häufig vor der Anforderung stehen, ihre Themenstellungen transdisziplinär zu bearbeiten. Es fehlten jedoch fundierte theoretische und methodische Grundlagen für diese Art des Forschens sowie good-practice-Modelle, auf denen sie aufbauen können. Diesem Defizit will das Programm TRAFO begegnen.

Anhand von Forschungsprojekten sollen Modelle transdisziplinären Forschens entwickelt und erprobt werden, es soll gezeigt werden, wie die Zusammenarbeit funktioniert und wie die Verbindung zwischen Theorie und Praxis hergestellt werden kann.
Projektanträge bis 29. Oktober
Laut Ministerium nimmt TRAFO mit diesen Zielsetzungen auf europäischer Ebene eine Vorreiterrolle ein. Projektanträge können bis 29. Oktober beim Bildungsministerium eingereicht werden, die Vergabe erfolgt auf Grundlage eines internationalen Begutachtungsverfahrens sowie der Förderempfehlung durch einen internationalen Beirat.
->   Mehr über TRAFO (Bildungsministerium)
->   Bildungsministerium
 
 
 
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01.01.2010