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Kuhvogelküken profitieren von "Stiefgeschwistern"  
  Ähnlich wie beim Kuckuck wachsen auch Kuhvogelküken in fremden Nestern auf. Diese jedoch lassen ihre "Stiefgeschwister" leben - und nutzen deren Betteln aus, um selbst mehr Futter zu bekommen.  
Das berichten Wissenschaftler der britischen Universität Cambridge im US-Fachmagazin "Science".

Nach ihren Versuchen entwickeln sich die Küken des braunköpfigen Kuhvogels (Molothrus ater) am schnellsten, wenn sie gemeinsam mit zwei Küken der Zieheltern aufwachsen.
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Die Studie ist unter dem Titel "Brood Parasitic Cowbird Nestlings Use Host Young to Procure Resources" in "Science", Bd. 305, Seiten 877-879, Ausgabe vom 6. August 2004 erschienen (doi:10.1126/science.1098487).
->   Die Originalstudie in "Science" (kostenpflichtig)
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Mit "Geschwistern" mehr Futter
In der Studie ließen Rebecca Kilner und ihre Kollegen jeweils zehn Kuhvögel entweder allein oder mit zwei Stiefgeschwistern in Nestern der in Nordamerika lebenden Phoebe (Sayornis phoebe) aufwachsen.

Dabei nahmen Kuhvögel mit Stiefgeschwistern in den ersten acht Tagen ein Sechstel mehr zu als ihre allein lebenden Artgenossen. Denn die Elternvögel, die drei Junge im Nest hatten, brachten diesen doppelt so oft Futter, wie Fliegenfänger mit nur einem Kuhvogelküken.

Von den gemeinsamen Rationen für eine Dreiergruppe bekam der fremde Jungvogel jeweils mehr als die Hälfte. Damit erhielten die in Gemeinschaft lebenden Kuhvögel insgesamt mehr Futter als ihre allein aufwachsenden Artgenossen.
Größerer Anreiz zur Futtersuche
Wenn Kuhvögelküken mit ihren Nestgefährten zusammen um Futter betteln, ist das für die Eltern ein größerer Anreiz zur Futtersuche, erklärt die Zoologin. Es sei denkbar, dass Fliegenfänger auf die aufgerissenen Schnäbel und das Rufen ihrer eigenen Küken intensiver reagieren als auf ein Kuhvogelküken.

Manchen parasitierenden Vogelküken nutzt daher das kollektive Betteln mehr als ihre Konkurrenten aus dem Nest zu werfen, folgert Kilner.
->   Department of Zoology der University of Cambridge
->   Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010