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ÖVP und RFT für Erhöhung des Forschungsbudgets  
  Eine Erhöhung des Forschungsbudgets fordern ÖVP und der Rat für Forschungs- und Technologieentwicklung (RFT). Anders könne die angepeilte Erhöhung der Forschungsquote nicht erreicht werden.  
Was der Finanzminister darüber denkt, ist noch nicht bekannt. Die dringende Empfehlung liegt auf dem Tisch.
Sechs bis acht Prozent Erhöhung
Der Vorsitzende des Rates für Forschung und Technologieentwicklung, Knut Consemüller, und ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek fordern eine kräftige Finanzspritze für das Forschungsbudget.

Das sei notwendig, so Consemüller, um jene Quote des Bruttoinlandsproduktes zu erreichen, die EU-weit als Ziel angepeilt ist: "Das nationale Budget muss um sechs bis acht Prozent erhöht werden, um das Ziel 2,5 Prozent bis 2006 vom BIP und das EU-Ziel drei Prozent bis 2010 zu erreichen."
Entwicklung "dynamischste in ganz Europa"
Zwar sei die österreichische Forschungsentwicklung derzeit die dynamischste in ganz Europa, so Consemüller, wohingegen absolute Spitzenreiter wie die skandinavischen Länder auf hohem Niveau stagnierten.

Aber vom Ziel zwei Drittel der Forschungs- und Entwicklungsfinanzierung aus der Wirtschaft und nur ein Drittel vom Staat sei man hierzulande noch entfernt, ergänzt ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek.
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Mehr Frauen für die Wissenschaft
Am Geld alleine solle es jedoch auch nicht liegen: "Besonders für Junge und für Frauen muss es 'cool' sein, 'Wissenschaftlerin' als Berufswunsch anzugeben", so Gertrude Brinek.
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Neuorganisation der Forschungsförderung
Organisatorisch formiert sich die Forschungsförderungslandschaft Anfang September wie geplant völlig neu.

Bis auf den Wissenschaftsfonds FWF werden alle anderen Einrichtungen in die neu geschaffene Dachorganisation FFG eingefügt: Für die wünscht sich Knut Consemüller eine strikte Gewaltenteilung, wie er es nennt, was im zugrunde liegenden Gesetz nicht ganz so explizit festgelegt sei:

"Hier haben Beamte für Beamte geschrieben. Für uns steht fest: Die strategischen Vorgaben liegen bei der Politik, die Durchführung hingegen bei einer professionellen, ausgegliederten Gesellschaft."
Spitzenforschung, aber keine Elite-Unis
Speziell will der Rat Projekte wie die angedachte Spitzenforschungseinrichtung des Quantenphysikers Anton Zeilinger unterstützen. An regelrechte Elite-Unis sei aber nicht gedacht.
SPÖ will Brineks Forderung in den Nationalrat einbringen
Nach Ansicht von SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal anerkennt die ÖVP mit der Forderung von Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek nach Erhöhung der F&E-Mittel "endlich, das der Bund zu wenig für Forschung tut". Er gratuliere Brinek, dass sie sich damit einer SPÖ-Forderung anschließe.

"Wenn die Regierung ihr eigene Versprechungen ernst nimmt, dann müsste sie bis zum Jahr 2006 eine Milliarde Euro zusätzlich für Forschung und Entwicklung einsetzen", sagte Broukal. Davon sei bis jetzt nichts zu merken, so der SPÖ-Wissenschaftssprecher, der Brineks Forderung im September als Antrag im Nationalrat einbringen will.
FPÖ erfreut über "Schulterschluss"
Erfreut über den "Schulterschluss" des Koalitionspartners zum Thema Forschung und Entwicklung (F&E) zeigte sich Forschungsstaatssekretär Eduard Mainoni (FPÖ). "Die Regierung ist angetreten, um Österreich zu einem Forschungsland zu machen; da sind natürlich vermehrte Forschungsmittel notwendig, auch um unser Ziel einer Forschungsquote von 2,5 Prozent bis 2006 zu erreichen", sagte Mainoni gegenüber der APA.

Er würde sich freuen, wenn auch der Bundeskanzler und der Finanzminister der Empfehlung des Rats für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) Folge leisten würden. Finanzminister Karl-Heinz Grasser habe ja bereits signalisiert, dass durch den Verkauf der Bundeswohnungen und den zu erwarteten Erlös von 850 Mio. Euro zusätzliche Mittel vor allem auch in Forschung und Bildung gehen würden.

Martin Haidinger, Ö1-Wissenschaft
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01.01.2010