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Vibrationsplatte: Neue Therapie gegen Osteoporose  
  Hilfe gegen krankhaften Knochenabbau ohne Medikamente: Aktuelle Studien belegen, dass regelmäßiges Training auf einer Ganzkörper-Vibrationsplatte eine Osteoporose stoppen bzw. die Stärke der Knochen wieder erhöhen kann.  
Knochendichteverlust ab dem 30. Lebensjahr
Die Osteoporose stellt in den Industriestaaten ein riesiges und wachsendes Problem dar. Durch den ab dem 30. Lebensjahr erfolgenden Knochendichteverlust kommt es dazu, dass beispielsweise jede zweite Frau ab 50 in ihrem Leben einen dadurch bedingten Knochenbruch erlebt. Nach einer Hüftgelenksfraktur beträgt die Todesrate zwölf bis 20 Prozent.
Medikamente und physische Belastung
Wirbelkörpereinbrüche können zum "Witwenbuckel" führen. Die ausreichende Kalzium- und Vitamin D3-Zufuhr sowie Medikamente wie Bisphosphonate, Calcitonin, Parathormon und - nur noch eventuell - Hormone bei Frauen nach der Menopause sind wirksam.

Doch seit langem ist bekannt, dass natürlich auch physische Belastung der Skelettmuskulatur einen Knochen-stärkenden Effekt hat: Laufen, Radfahren, Wandern, Krafttraining. Das erfolgt über die Belastung, welche dabei am Knochen wirkt und führt zum verstärkten Knochenaufbau bei gleichzeitig verringertem Knochenabbau.
"Ganzkörper-Vibrationsplatten" aus dem Weltraum
Hier beginnt die Story der so genannten "Ganzkörper-Vibrationsplatten". Sie wurden ehemals für die Verhinderung der Osteoporose bei den russischen Langzeitkosmonauten (Raumstation Mir) entwickelt.

Der Betroffene stellt sich auf eine Platte, die mit einer Frequenz von mindestens 30 Hertz mit einer Amplitude von rund zwei Millimetern "rüttelt". Auf der Platte stehend, muss man dieses Rütteln abfedern.
Studie mit 70 weiblichen Probanden
Im "Journal of Bone and Mineral Research" erschien vor kurzem eine Studie von Sabine Verschueren von der Universität Leuven (Belgien).

Diese dauerte 24 Wochen und war folgendermaßen konzipiert: 70 gesunde, weibliche Probanden im Alter zwischen 58 bis 74 Jahren wurden in drei Gruppen aufgeteilt (Zufallsprinzip). 25 Personen trainierten auf dem Vibrationsgerät Power-Plate, 22 Probanden mit herkömmlichem Krafttraining, 23 Personen (ohne Training) dienten als Kontrollgruppe.
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Die Studie "Effect of 6-Month Whole Body Vibration Training on Hip Density, Muscle Strength, and Postural Control in Postmenopausal Women: A Randomized Controlled Pilot Study" ist im "Journal of Bone and Mineral Research" (Bd. 19, S. 352, März 2004) erschienen.
->   "Journal of Bone and Mineral Research"
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Messung der Knochendichte am Oberschenkelknochen
Die Power-Plate Gruppe führte drei Mal wöchentlich auf der Vibrationsplattform statische und dynamische Kniebeugen ohne Zusatzgewicht aus. Dabei wurden die Probanden einer Frequenz von 35 bis 40 Hz bei einer Amplitude zwischen 1,7 und 2,5 mm ausgesetzt.

Am Anfang und am Ende der Untersuchung wurde die Knochendichte am Oberschenkelknochen gemessen, berichtete jetzt auch das deutsche Kuratorium für "Knochengesundheit".
Vibrationstraining hilft
Das Hauptergebnis: In der Gruppe mit dem Vibrationstraining konnte der altersbedingten Knochenschwund nicht nur gestoppt, sondern über den Versuchszeitraum von sechs Monaten die Knochendichte sogar um 0,93 Prozent erhöht werden.

In der Krafttrainings-Gruppe verloren die Probanden durchschnittlich 0,51 Prozent an Knochendichte. In der Gruppe ohne Training betrug der Rückgang 0,62 Prozent.
Mehrere Studien bestätigen Wirksamkeit
Im Gegensatz zu etlichen "Gesundheits-Geräten", die in den vergangenen Jahren - immer nur vorübergehend - für Furore (und Umsätze) sorgten, handelt es sich bei dieser Form der Therapie um eine Behandlung auf der Basis seriöser wissenschaftlicher Studien.

Laut dem Wiener Sportmedizin-Experten Thomas Angeli (Institut für Maschinenelemente der TU Wien) gibt es zu den Vibrationsplatten, die auch zur Ausstattung mancher Fitness-Zentren gehören und privat zu erwerben sind, auch schon noch längere Studien.

In Ein-Jahres-Tests wurde bewiesen, dass pro Tag 20 Minuten "Training" auf einer solchen Ganzkörper-Vibrationsplatte zu einer Zunahme der Knochenspongiosa-Dichte um 34 Prozent (Füllmaterial für Röhrenknochen) führen kann.
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Weltraumforschung für Osteoporose-Patienten (5.2.04)
->   Sanftes Schütteln gegen den Knochenschwund (9.8.01)
 
 
 
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01.01.2010