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Digitale Sportvideoanalyse mit Grazer System  
  Neue Dimensionen im Training von Ballsportlern eröffnet ein Video-Analysesystem aus Graz: Es verknüpft die Statistik entscheidender Spielmomente mit den entsprechenden Videosequenzen per Mausklick.  
So können Trainer und Spieler etwa im Volleyball nicht nur die Anzahl aller Sprungservices eines Teams, sondern auch gleich alle entsprechenden Szenen abrufen, erklärt Markus Tilp vom Institut für Sportwissenschaften (ISPO) der Universität Graz.
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Herkömmliche Methode sehr zeitaufwändig
"Spielstatistik und Videoanalyse nehmen im Ballsport immer größere Bedeutung ein", so Tilp. Die konventionelle Analyse des Verlaufes per Video, bei der im Nachhinein mit Hilfe einer Strichliste die wichtigsten Spielvorgänge statistisch erfasst und dann durch Vor- und Zurückspulen des Bandes abgerufen werden können, ist sehr zeitaufwändig. Langwieriges Suchen nach Szenen ist die Folge, problematisch ist auch der Qualitätsverlust der Bänder.
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Adaption für Beachvolleyball
Den Problemen der konventionellen Analyse per Video wird mit dem von der Forschungsgesellschaft Joanneum Research und dem daraus hervorgegangenen Grazer Software-Dienstleister "D2K Solutions" entwickelten System abgeholfen.

Am Grazer Sportinstitut hat man nun das Programme für Beachvolleyball adaptiert.
Rascher Zugriff auf Spielszenen
Die Videoanalyse-Software ermöglicht raschen Zugriff auf alle gewünschten Spielszenen durch digitale Archivierung und die computergestützte Erstellung der Statistik aus dem Video.

Bei der Bearbeitung wird das Band bei relevanten Sequenzen gestoppt und dann die statistischen Daten durch einen Doppelklick gespeichert. Die gewünschten Szenen sind dann samt Statistik prompt verfügbar.
Unterschiedlichste Analysen möglich
Üblicherweise wird die Statistik eines Spielers für ein Spiel analysiert. "Das kann auch der Spieler der gegnerischen Mannschaft sein", so Tilp. Das soll den Athleten helfen, sich von den Gegnern ein Bild zu machen und deren Aktionen besser vorherzusehen.

Es können aber auch bestimmte Bewegungsfolgen aus mehreren Spielen für einen Spieler oder für das gesamte Team abgerufen werden.
Ergebnisse für U20-EM genutzt
Am ISPO wurden in Kooperation mit dem österreichischen Beachvolleyball-Verband Spiele der vergangenen U21- und U18-Weltmeisterschaften analysiert. Der Trainer des Österreich-Teams, Stefan Hömberg, nutzte erste Ergebnisse bereits bei der U20-EM in Slowenien Ende Juli 2004, um das Spielverhalten der Gegner zu studieren - mit Erfolg:

Das Damenduo Schwaiger/Schwaiger konnte die Silbermedaille mit nach Hause bringen. Nun plant man bereits ein Folgeprojekt. Unter Mithilfe der TU Graz, von Joanneum Research und des Beachvolleyball-Verbandes soll am Institut für Sportwissenschaften die Analyse weiter automatisiert werden.
->   Institut für Sportwissenschaften (ISPO) der Universität Graz
->   Joanneum Research
 
 
 
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01.01.2010