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Chemie in Alltag, Forschung, Schule und Wirtschaft  
  Keine Magie, sondern reine Chemie steckt hinter Medikamenten oder alltäglichen Phänomenen, die beim Laien Verblüffung hervorrufen. Um das öffentliche Interesse an Chemie zu steigern wird vom 25. September an eine Woche lang die "Woche der Chemie" ausgerufen.  
Die Faszination von chemischen Reaktionen und Prozessen soll bei Chemie-Laien und Chemie-Skeptikern geweckt werden: 140 Vorträge und Veranstaltungen an Hochschulen und in deren Chemie-Labors sind geplant, Führungen in Chemie-Betrieben sowie Aktionen an Schulen.
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Die "Woche der Chemie" mit 260 geplanten Veranstaltungen startet am 25. September und dauert bis 3. Oktober 2004. Die Aktionen finden österreichweit statt und werden von Schulen, Universitäten, Chemiefirmen sowie öffentlichen und privaten Institutionen angeboten. Organisiert wird die "Woche der Chemie" von der Gesellschaft Österreichischer Chemiker (GÖCH), dem Verband der Chemielehrer Österreichs (VCÖ) und dem Fachverband der chemischen Industrie (FCIO).
->   Mehr Informationen in www.wochederchemie.at
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Chemie-Versuchsets an Volksschulen
So werden z.B. an 120 Volksschulen Versuchssets und Schutzbrillen verteilt, um bereits bei den Jüngsten die Lust am Forschen und Begreifen zu wecken. Johann Wiesinger, Präsident des Verbandes der Chemielehrer, beschreibt im ORF-Radio Experimente der Schulkoffer:

"Ein einfaches und harmloses Experiment ist das 'Zauberpulver' in Babywindeln - ein Superabsorber zwischen dem Zellstoff, der unheimlich viel Wasser aufnehmen kann."

Weiters sei in dem Versuchsset das Experiment unter dem Motto "Ein Gas fließt in ein anderes" enthalten: "Wie man mit Brausetabletten, Wasser und ein bisschen Essig sehr einfach CO2 erzeugen kann. Und stülpt man einen Luftballon darüber, dann bläst er sich von alleine auf."
Mangelndes naturwissenschaftliches Wissen
Grundsätzlich bemängeln die Initiatoren der "Woche der Chemie" das mangelnde naturwissenschaftliche Wissen und Verständnis in der Bevölkerung. Das führe dazu, dass fundamentale Zusammenhänge zwischen chemischen Vorgängen und Phänomenen des Alltagslebens nicht verstanden würden.
Grundlagenforschung fehlt Geld
Weiters kritisiert Ulrich Schubert, Präsident der Gesellschaft österreichischer Chemiker und Professor am Institut für Materialchemie der TU Wien, im Speziellen die geringen Investitionen des Staates in die Grundlagen- bzw. erkenntnisorientierte Forschung:

"Neben der angewandten Forschung, die auch sehr wichtig ist, brauchen wir - als reiches Land - auch erkenntnisorientierte Forschung. Denn was sollen wir in zehn Jahren anwenden, wenn keine Grundlagen mehr nachgeliefert werden?"
Forderung nach Chemie-Fonds
Die chemische Industrie bzw. Vorstands-Direktor Peter Untersperger schließt sich mit fünf Forderungen an die Bundesregierung an. Beispielsweise stellt er die Forderung nach einem Chemie-Fonds für Schülerinitiativen und Hochschulstipendien, den die Bundesregierung mit zehn Millionen Euro dotieren solle.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   Gesellschaft Österreichischer Chemiker (GÖCH)
->   Verband der Chemielehrer Österreichs (VCÖ)
->   Fachverband der chemischen Industrie (FCIO)
 
 
 
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01.01.2010