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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Korallen passen sich an Klimaänderungen an  
  Einige Steinkorallen können sich dem Klimawandel anpassen. Die Riff bildenden Tiere wechseln bei steigenden Temperaturen und erhöhter Sonneneinstrahlung die Algenart, mit der sie eine Lebensgemeinschaft bilden.  
Auf diese Weise werde das Ausbleichen und Absterben der Korallen verhindert, da die neuen Partner wärmeres Wasser besser tolerieren, berichten zwei amerikanische Forscherteams in "Nature".
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Die Studien "Thermal adaptation in reef coral symbionts" und "Corals' adaptive response to climate change" sind in "Nature" (Bd. 430, S. 741 und 742, Ausgabe vom 12. August 2004) erschienen.
->   "Nature"
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"Korallenbleiche" als Folge des Klimawandels
Die "Korallenbleiche" wird von vielen Forschern als eine Folge der globalen Erwärmung angesehen. Steinkorallen leben in einer Symbiose mit Algen der Gattung Symbiodinium. Diese gewinnen über die Photosynthese Glucose und Sauerstoff, die sie an die Korallen liefen.

Im Gegenzug erhalten die Algen von den Korallen Nährstoffe. Bei steigenden Temperaturen verlieren die Algen allerdings ein lebenswichtiges Pigment, das sie für die Photosynthese benötigen. Sie sterben ab, und es bleiben ausgebleichte Korallenstöcke zurück.
->   Forscher warnen: Korallenriffen droht das Ende (14.8.03)
Verschiedene Algen reagieren verschieden
Rob Rowan vom University of Guam Marine Laboratory in Mangilao auf der Pazifikinsel Guam zeigte nun, dass verschiedene Symbiodinium-Algen unterschiedlich auf Temperaturänderungen reagierten.

Damit ließe sich auch erklären, warum Korallen, die hauptsächlich den besser an höhere Temperaturen angepassten Symbiodinium-Stamm D beherbergten, nicht ausbleichten.
Algen-Umstieg nach El Nino
Die Forscher um Andrew Baker von der Columbia Universität in New York wiesen nach, dass bedrohte Korallen in der Tat auf andere Algen umsteigen, wenn es nötig ist. Sie untersuchten fünf Gebiete im Indo-Pazifik, die nach dem El Nino 1997/98 unterschiedlich stark von der Korallenbleiche betroffen waren.
Mögliches "Rezept" für die Zukunft
In den Gewässern um Panama etwa lebten vor dem El Nino knapp die Hälfte der Pocillopora-Korallen mit dem Symbiodinium-Stamm D. Diese waren von der Korallenbleiche nicht betroffen.

Diejenigen jedoch, die den Stamm C beherbergten, blichen stark aus. Bis zum Jahr 2001 sei dann der Stamm D in den Korallenriffen dominierend geworden. Der Umstieg auf einen neuen Symbiosepartner werde den Korallenriffen helfen, auch künftig warmen Temperaturen besser zu widerstehen.
->   University of Guam Marine Laboratory
->   Columbia Universität
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Korallen
 
 
 
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01.01.2010