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Divertikel-Erkrankungen nehmen zu  
  Immer mehr Menschen leiden an so genannten Divertikel-Erkrankungen: säckchenförmige Ausstülpungen der Darmwand. Vor allem eine Ballaststoff-arme Ernährung könnte dafür verantwortlich sein.  
In den westlichen Industrieländern sind inzwischen bis zu zwölf Prozent der 40- bis 60-Jährigen und sogar rund die Hälfte der über 60-Jährigen davon betroffen.

Für die Zunahme machen Experten vor allem eine vergleichsweise Ballaststoff-arme Ernährung verantwortlich. Vegetarier nehmen viel mehr Ballaststoffe zu sich und leiden deutlich seltener an Divertikeln, berichtete das Deutsche Grüne Kreuz in Marburg.
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Blähungen, Schmerzen und Verstopfung als Symptome
Die so genannte Divertikulose ist nach Angaben der Experten eine der häufigsten Dickdarmerkrankungen überhaupt. In rund 80 Prozent der Fälle verursachten die Ausstülpungen, die meist zufällig bei Darmspiegelungen entdeckt würden, keinerlei Beschwerden. Nur bei 20 Prozent der Patienten komme es zu Blähungen, Schmerzen besonders im linken Unterbauch oder Verstopfung im Wechsel mit Durchfällen.
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Schwerwiegende Komplikationen selten
Schwerwiegende Komplikationen wie Blut im Stuhl sind selten, gehören aber umgehend in ärztliche Behandlung, wie betont wird.

Wenn die Divertikel sich entzünden, kann es zusätzlich zu krampfartigen Schmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Fieber kommen. Diese Entzündungen können mit Antibiotika behandelt werden.

In schweren Fällen aber raten Ärzte zu einer sofortigen Operation, auch um einen lebensgefährlichen Durchbruch der Darmwand zu verhindern. Dabei muss häufig der betroffene Darmabschnitt entfernt werden.
Ernährung kann gegensteuern
Bestehende Divertikel bilden sich nicht mehr zurück. Eine ballaststoffreiche Ernährung baue aber Komplikationen und der Bildung weiterer Ausstülpungen vor, erklären die Experten.

Für die tägliche Ernährung bedeute das: Vollkornprodukte, Gemüse und Obst sollten reichlich auf dem Speiseplan stehen. Tierische Erzeugnisse wie Fleisch, Wurst oder Eier sollten reduziert werden. Wichtig sei auch, reichlich zu trinken, um den Ballaststoffen ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung zu stellen.

Das Deutsche Grüne Kreuz ist eine gemeinnützige Vereinigung zur Förderung der gesundheitlichen Vorsorge.
->   Deutsches Grünes Kreuz
->   Informationen zur Divertikulose in www.medicine-worldwide.de
 
 
 
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01.01.2010