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Olympia: Ökonomen sagen Medaillenbilanz voraus  
  In 28 Sportarten geht es seit dem 14. August in Athen um insgesamt 301 Goldmedaillen. Noch ehe der erste Wettbewerb begann, haben amerikanische Ökonomen auf Basis volkswirtschaftlicher Daten, Statistiken und der Analyse bisheriger Sportereignisse eine exakte Medaillenprognose abgegeben. Ihnen zufolge werden die USA vor Russland und China Platz eins in der Nationenwertung belegen. Österreich befindet sich nicht unter den 34 aufgeführten Ländern.  
Andrew Bernard, Ökonom an der Tuck School of Business, und Meghan Busse, Volkswirtin an der Haas School of Business der Universität Berkely, haben die Medaillenstatistik erarbeitet.
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Bernard und Busse haben eine Zusammenfassung ihrer Studie "Going for the Gold: Who Will Win the 2004 Olympic Games in Athens" online publiziert.
->   Zur Studie (Tuck School of Business)
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Berechnungen bereits in Sydney 2000 angewendet
Wie sie in einer Aussendung mitteilen, habe ihre Formel bereits im Rahmen der Olympischen Spiele 2000 in Sydney einen außerordentlich hohen Prognosewert gezeigt. So sei die vorhergesagte Medaillenstatistik der USA mit 97 Auszeichnungen, davon 39 Gold bestätigt worden.

Auch für die übrigen Länder hätten die Prognosen von Professor Bernard zu 96 Prozent mit den tatsächlichen Ergebnissen übereingestimmt.
In Zukunft stärkere Verteilung der Medaillen
Die Forscher gehen allgemein davon aus, dass sich die Medaillen in Zukunft stärker auf mehrere verschiedene Länder verteilen werden, da die Anzahl der Medaillen für die traditionell als Favoriten gehandelten Länder stetig abnimmt.
In Athen: USA vor Russland und China
 


Ihren Prognosen zu Folge werden die USA mit insgesamt 93 Medaillen das Rennen machen, dicht gefolgt aber von Russland (83), China (57), Deutschland (55) und Australien (54). In der Goldmedaillenstatistik sehen sie die selben Länder, nur in anderer Reihenfolge an der Spitze: USA (37), Russland (29), China (27), Australien (14) und Deutschland (13).
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Die zugrunde liegende Studie "Who Wins the Olympic Games: Economics Resources and Medal Totals" ist in "The Review of Economics and Statistics" (Bd. 86, Nr. 1, 2004) erschienen.
->   Abstract in "The Review of Economics and Statistics"
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Vier maßgebliche Faktoren: Bevölkerung, Einkommen ...
Die Studie von Bernard und Busse erklärt, dass die nationalen Medaillenstatistiken von vier maßgeblichen Faktoren beeinflusst werden: Bevölkerung, Pro-Kopf-Einkommen, erzielte Leistungen in der Vergangenheit und Heimvorteil.

"Je größer die Bevölkerung eines Landes ist, desto höher ist die Chance, dass jemand die athletischen Voraussetzungen zu einem Olympiasieg besitzt", so Professor Bernard. "Ein zweiter Schlüsselfaktor ist das Pro-Kopf-Einkommen, da reichere Länder ihren Athleten zwangsläufig bessere Trainingsmöglichkeiten bieten können."
... Heimvorteil und ...
Nicht zu vernachlässigen sei auch der Heimvorteil des Gastgeberlandes. Bernard und Busse gehen davon aus, dass Griechenland in diesem Jahr 27 Medaillen holen wird. Damit würde Griechenland seine Medaillenstatistik im Vergleich zu den Olympischen Spielen 2000 in Sydney, wo es 13 Auszeichnungen erhielt, mehr als verdoppeln.

Auch Australien konnte 2000 von seinem Heimvorteil profitieren und seine Medaillenstatistik mit 58 Auszeichnungen im Jahr 2000 (Sydney) gegenüber 41 im Jahr 1996 (Atlanta) deutlich verbessern.

Entsprechend den Einschätzungen von Bernard and Busse, wird Australien von diesem Schwung zehren und seine Medaillenstatistik mit 54 Medaillen auf hohem Niveau halten.
... Leistungen der Vergangenheit
Die Leistungen in der Vergangenheit seien ein weiterer ausschlaggebender Faktor für die Vorhersage der Medaillenstatistik. Länder, die in Sydney überdurchschnittliche Leistungen erzielt haben, werden auch in diesem Jahr Medaillen ergattern, so die Forscher.

Dies verheiße Gutes für Australien, China, Russland und Großbritannien, die bei den Olympischen Spielen 2000 alle gut abgeschnitten haben.
->   Andrew Bernard (Tuck School of Business)
->   Meghan Busse (Universität Berkely)
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Olympia: Ökonomen sagen Gewinner voraus (14.2.02)
->   Archiv zum Thema "Olympische Spiele"
 
 
 
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01.01.2010