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Satellitenbilder helfen bei der Suche nach Wasser  
  Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR hat zusammen mit einer französischen Firma ein satellitengestütztes Programm zur Suche nach unterirdischen Wasserreserven entwickelt.  
Erstmals wurde das Programm nun im Tschad erfolgreich angewendet. Basis des Programms sind herkömmliche optische Satellitenbilder, Radaraufnahmen von Satelliten aus sowie dreidimensionale Aufnahmen aus dem amerikanischen Space Shuttle Programm.

Unter der Patronanz des UNO-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR ist seit Juni ein rund 23 Quadratkilometer großes Gebiet im Norden des Tschad untersucht worden.
Geologische Formationen geben Hinweise auf Wasser
 
Satellitenbild: UNHCR

Auf den unterschiedlichen Satellitenaufnahmen zeigen sich Verwerfungen, ausgetrocknete Flussläufe und Gräben ebenso wie die verschiedenen Gesteins- und Sandschichten des Bodens. Spezielle Computerprogramme ermöglichen, daraus die Fließrichtung längst versickerter Oberflächengewässer zu erkennen und die Wahrscheinlichkeit für unterirdische Wasserreservoirs zu errechnen.

Geologen und Brunnenbauer können damit gezielt an viel versprechende Stellen dirigiert werden, sagt der Wiener UNHCR-Sprecher, Roland Schönbauer.
In den nächsten Tagen soll erstmals Wasser fließen
Als erstes soll ein großes Flüchtlingslager in Mader im Norden des Tschad, nur 35 Kilometer von der sudanesischen Grenze entfernt, mit frischem Wasser aus dem eigenen Brunnen versorgt werden.

Ziel ist, möglichst rasch auch in der sudanesischen Krisenprovinz Darfur selbst solche Wasserprojekte zu starten, sagt Schönbauer.
Flüchtlingslager von vornherein in Wassernähe bauen
Künftig könnten dann Flüchtlingslager gezielt gleich von vornherein dort angelegt werden, wo unterirdische Wasserreservoirs vorhanden sind, hofft UNHCR-Sprecher Schönbauer.

Ist das Programm erst einmal angelaufen, geht es relativ rasch bis tatsächlich Wasser zu fließen beginnt: Vom Start des Projekts bis zu den ersten erfolgreichen Brunnenbohrungen im Tschad verging etwas mehr als ein Monat. Künftig hofft man, schon innerhalb von ein bis zwei Wochen Wasser bereit stellen zu können.

Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft
->   UNHCR
 
 
 
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01.01.2010