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Grazer Software für das "individuelle Museum"  
  Wie findet man sich inmitten der Unzahl an Exponaten zurecht, ohne gleich Stunden im Museum zuzubringen? Eine Lösung bietet eine neue Software an, die im Rahmen eines EU-Projektes unter Grazer Führung entwickelt wurde.  
Sie liefert auf die individuellen Bedürfnisse der Besucher abgestimmte Zusatzinformationen, die beispielsweise über einen mobilen Handcomputer (PDA) abgerufen werden.
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Vorgestellt wird die interaktive Toolbox am Montagabend im Rahmen der "Internationalen Sommerakademie Museologie" in Graz.
->   Sommerakademie Museologie (www.museum-joanneum.at)
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Infos je nach persönlichem Interesse
Anders als geläufige Audios-Guides vermittelt das neue System die Ausstellungsinhalte "intelligenter".

Besucher bekommen Informationen zu ausgewählten Kunstwerken und Ausstellungsobjekten je nach persönlichen Interessensschwerpunkten, aber auch entsprechend der verfügbaren Zeit oder nach dem Alter aufbereitet.
Traditionelle Ausstellungen digital ergänzt
Traditionelle Ausstellungen können so durch digitale Inhalte ergänzt und zumindest virtuell ganz auf die Bedürfnisse der Besucher zugeschnitten werden.

"Die Informationen können mit Hilfe von PDAs abgerufen werden, sie können aber auch auf Videowalls gezeigt werden, aus gesprochenen Erklärungen, Fotos und Texten bestehen", so Christian Trummer, Mitarbeiter im Transferzentrum des Studiengangs Informationsdesign, an dem das System mit Partnern aus fünf Ländern entwickelt wurde.
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Nach zweijähriger Forschungszeit wurde das Projekt im Juni abgeschlossen. Das Gesamt-Budget belief sich auf 2,5 Millionen Euro. Zu den technischen Partnern gehören Joanneum Research, die Universität Linz, das ungarische Center for Culture and Communication und das Ars Electronica Center Linz. "Erste Pilotausstellungen gab es bereits in Wiener Technischen Museum und im Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe. Das Technische Museum in Prag verwendet das System als erstes Museum in Permanenz", so Projektpartner Orhan Kipcak, der zugleich Lehrbeauftragter am Institut für Informationsdesign ist. Derzeit arbeitet man am Aufbau eines Verwertungskonsortiums.
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Einzelne digitale Medienbausteine
Die entsprechende Software "Scalex" stellt etwa einzelne digitale Medienbausteine zu anpassungsfähigen interaktiven Ausstellungen und Präsentationen individuell zusammen:

"Zum Beispiel kann für ein Schulkind ein Objekt anders dargestellt und erklärt werden als für einen Experten oder einen erfahrenen Museumsbesucher", so Trummer.

Voraussetzung ist jedoch, dass der Besucher beim Eintritt seine persönlichen Interessen bekannt gibt. Skalierbar ist bei diesem System auch die Ausstellungsgröße und die Art der verwendeten Geräte bzw. Medien.
->   Institut für Informationsdesign der FH Joanneum in Graz
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Kunstvermittlung im Netz: Das virtuelle Museum (13.3.02)
->   Virtueller Schaukasten für Museen (19.10.01)
 
 
 
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01.01.2010