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Studie: Weichmacher verursachen Allergien  
  Allergien nehmen zu: Ein skandinavisches Forscherteam hat nun einen klaren Zusammenhang zwischen einem bestimmten Kunststoff-Weichmacher in Wohnräumen und Allergien bei Kindern gefunden.  
Vor allem die beiden Substanzen Butylbenzylphthalat (BBzP) und Di(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP) erwiesen sich als höchst verdächtige Kandidaten. Die Arbeit wurde in "Environmental Health Perspective" veröffentlicht.
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Die Studie "The Association Between Asthma and Allergic Symptoms in Children and Phthalates in House Dust: a Nested Case-Control Study" ist in "Environmental Health Perspective" (Online-Publikation am 15. Juli 2004, doi:10.1289/ehp.7187) erschienen.
->   Die Original-Studie (pdf-Datei)
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Phthalate machen sprödes Material geschmeidig
Weichmacher aus der Gruppe der Phthalate werden vor allem PVC-Kunststoffen (PVC - Polyvinylchlorid) beigefügt, um das an sich spröde Material geschmeidig zu machen. Im Laufe der Zeit gasen die Phthalate dann aus dem Kunststoff aus, was einerseits die Luft kontaminiert und andererseits das PVC rissig und brüchig macht.

Umweltschützer und Mediziner warnen seit Jahrzehnten vor möglichen Gefahren durch Phthalate.
->   Mehr über Phthalate (Uni Erlangen)
Fragebögen und Wohnungsanalysen
Wissenschaftler unter der Leitung von von Carl-Gustaf Bornehag von der Karlstad University (Schweden) haben in der Provinz Värmland über 2.000 Fragebögen ausgesandt. Anschließend wurden rund 200 gesunde Kinder und ebenso viele mit Allergie-Problemen ausgewählt und die Fälle weiter untersucht.

So wurden einerseits die Gebäude und Wohnungen untersucht, Luft- und Staubproben gezogen, andererseits die Kinder selbst eingehend durchgecheckt.
Verantwortlich für Allergien, Ekzeme und Asthma
Die Forscher fanden einen eindeutigen statistischen Zusammenhang zwischen BBzP in den Wohnräumen und Allergien. Laut der Auswertung könnte dieses Phtalat vor allem für Nasen/Augen-Allergien und Ekzeme verantwortlich sein. Höhere DEHP-Konzentrationen korrelierten dagegen eher mit asthmatischen Problemen.
Keine Auffälligkeiten bei anderen Phthalaten
Die statistischen Zusammenhänge wurden dadurch untermauert, indem die Wissenschaftler eine Dosis-Wirkung-Beziehung ausmachen konnten: Je höher die Konzentration, desto größer die Wirkung auf die Kinder.

Für andere Phthalate außer BBzP und DEHP wurden in der Studie keine Auffälligkeiten entdeckt.
->   Karlstad University
->   Mehr über Allergien in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010