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Bestätigt: Fruchtwasser enthält Nerven-Stammzellen  
  Schon vor einem Jahr erbrachten Wiener Forscher den Beweis, dass Fruchtwasser Nerven-Stammzellen enthält. Nun haben sie ihre Beobachtungen bestätigt - und weitere Schritte zur Nutzung der Zellen gesetzt, die dabei helfen sollen Embryonen als Quellen zu ersetzen.  
Mit Nerven-Stammzellen könnten irgendwann Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson geheilt werden. Die Studie von Wissenschaftlern der Uni-Klinik für Frauenheilkunde am Wiener AKH um Markus Hengstschläger wurde im "American Journal of Obstetrics and Gynecology" veröffentlicht.
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Die Studie "Neurogenic cells in human amniotic fluid" ist im "American Journal of Obstetrics an Gynecology" (Juli 2004; doi: 10.1016/j.ajog.2003.12.014) erschienen.
->   Original-Abstract im "American Journal of Obstetrics an Gynecology"
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Bereits vor einem Jahr festgestellt
Bereits vor rund einem Jahr berichteten die Forscher über die mögliche Entdeckung von Stammzellen im Fruchtwasser. Sie entdeckten nämlich ein Protein mit dem Namen "Oct-4", das als Marker für menschliche, pluripotente Zellen gilt.

Pluripotent bedeutet, dass aus diesen Zellen praktisch alle 200 Zelltypen des menschlichen Körpers gezüchtet werden können.
->   Mehr dazu in: Stammzellen aus dem Fruchtwasser (30.6.03)
Differenzierung der Stammzellen im Labor
Die Entdeckung, dass Fruchtwasser "embryonalen Stammzellen sehr ähnliche Zellen" enthält, wurde mittlerweile von mehreren Forschergruppen weltweit bestätigt. Hengstschläger und seine Arbeitsgruppe gehen mittlerweile einen Schritt weiter.

Sie sehen es als erwiesen an, dass Fruchtwasser Nerven-Stammzellen enthält, und konnten diese im Labor auch schon differenzieren. Unter Differenzierung wird die Entwicklung einer Stammzelle in eine fertige Nervenzelle verstanden. Bisher galten nur das Gehirn und embryonale Stammzellen als Quellen für Nerven-Stammzellen.
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Der Genetiker Markus Hengstschläger ist Leiter des Genetischen Labors der Abteilung für Pränatale Diagnostik und Therapie der Universitätsklinik für Frauenheilkunde, am AKH Wien. Für science.ORF.at hat er eine Reihe von Gastkommentaren rund um Gentechnik und - diagnostik verfasst.
->   Die Beiträge von Markus Hengstschläger
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Arbeiten an Therapiemöglichkeiten
Nun arbeiten die Wissenschaftler bereits an der Erforschung jener Bedingungen, die nötig sind, um derartige Zellen tatsächlich zu therapeutischen Zwecken einsetzen zu können. Neben der Therapie von Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer könnten Nerven-Stammzellen auch zur Heilung von Verletzungen - etwa des Gehirns oder des Rückenmarks - eingesetzt werden.
->   Uni-Klinik für Frauenheilkunde, AKH Wien
Die Alternativen zu embryonalen Stammzellen:
->   Embryonale Stammzellen erstmals durch Jungfernzeugung (24.4.03)
->   Milchzähne als neue Stammzellen-Quelle (22.4.03)
->   Forscher entdecken Blut als Stammzellen-Lieferant (25.2.03)
->   Erfolgreiche Behandlung mit Nabelschnurblut (19.2.03)
 
 
 
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01.01.2010