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Auch Tiere können allergisch sein  
  Auch Tiere können unter Allergien leiden: Die chronischen Erkrankungen stellen gar nach Angaben einer Tierärztin eines der häufigsten Probleme in der Praxis der Kleintier-Mediziner dar - und kein Tier ist davor gefeit.  
Die Tierärztin und Forscherin Regina Wagner schätzt, dass zehn bis 15 Prozent aller Hunde eine Allergie haben.

Diese werden von Pollen, Hausstaubmilben, Flöhen und verschiedenen Futterbestandteilen ausgelöst und äußern sich etwa in Juckreiz, Atemnot und Durchfall. Für die richtige Therapie ist jedoch zunächst einmal eine korrekte Diagnose wichtig.
Drei Arten von Allergien
Generell ließen sich drei Arten von Allergien unterscheiden, so Wagner bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wien.
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Atopische Dermatitis: Reaktion auf Gräser und Co
Bei der atopischen Dermatitis etwa reagieren die Tiere auf saisonale Belastungen wie Gräser, Roggen, Beifuß etc. oder ständige "Störenfriede" wie Milben allergisch. Symptome beim Hund: Er beginnt sich übermäßig die Pfoten zu schlecken oder reibt sich auf Grund des Juckreizes im Gesicht den Kopf am Tisch oder an einer Bank. Katzen wiederum schlecken - meist unbeobachtet - ihr Fell, was sogar bis zum Fellverlust führen kann. Zu diesem Juckreiz kommen dann meistens noch lästige Sekundärinfektionen, die vor der Therapie der eigentlichen Allergie noch wegbehandelt werden müssen.
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Diagnose und Therapie
Diagnostiziert wird die Allergie - wie beim Menschen - mittels Hautallergietests und Blutabnahmen. Therapiemöglichkeiten sind - wenn möglich - die Vermeidung des Allergens, Bäder, Antibiotika, Cortison oder eine Injektionskur (Hyposensibilisierung), die auf eine Erfolgsquote von rund 70 Prozent kommt.

Diese muss allerdings ein Leben lang beibehalten werden, da die Allergie als solche nicht heilbar ist.
Floh- und Futtermittelallergien
Flohallergien bei Hunden erkennt man vor allem an Hautveränderungen an der hinteren Hälfte des Tiers. Die Flöhe selbst seien zwar meist nicht zu sehen, so Wagner, dafür aber der Flohkot. Therapie: Konsequente Flohvermeidung, was allerdings nicht so einfach ist. Schon ein Flohbiss reicht zur Auslösung der Beschwerden.

Symptomatisch für Futtermittelallergien sind Juckreiz, sekundäre Hautinfektionen und die Beteiligung der Ohren des Tiers.

Oft kommt es auch zu Durchfall und Erbrechen. Diagnostiziert werden kann diese Allergienart durch Blutallergietests sowie Eliminations- und Provokationsdiäten beim Tier. Therapie auch hier: Vermeidung des jeweiligen Futterbestandteils.
Veterinärdermatologen tagen in Wien
Mehr als 1.000 Teilnehmer aus 50 Nationen tauschen von 25. bis 28. August beim fünften Weltkongress für Veterinärdermatologie in der Wiener Hofburg ihr Wissen über Allergien und Hautkrankheiten bei Tieren aus.
->   Homepage des World Congress of Veterinary Dermatology
->   Mehr zum Stichwort Allergie in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010