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Kontakt zu Hasen und Co: Geringeres Krebs-Risiko  
  Das Spielen mit Hasen und Kaninchen in der Kindheit kann die Gefahr von Lymphdrüsenkrebs verringern. Haben Kinder dagegen Kontakt zu Rindern, steigt ihr Krebsrisiko, so das Ergebnis einer deutschen Studie.  
Zu diesem Ergebnis kommt eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg.

Die Wissenschaftler untersuchen, warum seit 20 Jahren immer mehr Menschen am so genannten Non-Hodgkin-Lymphdrüsenkrebs erkranken. In Deutschland erkranken inzwischen jährlich 12.500 Bürger an dem einst seltenen Krebs.
Immunsystem unzureichend beansprucht?
Ersten Ergebnissen zufolge begünstigt eine unzureichende Beanspruchung des Immunsystems in der Kindheit möglicherweise nicht nur Allergien, sondern auch Leukämie-Erkrankungen.
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Hygiene-Hypothese im Blickpunkt
Die Wissenschafter überprüfen derzeit die so genannte Hygiene-Hypothese, wonach Kinder in modernen Kleinfamilien anfälliger für eine spätere Erkrankung an Lymphdrüsenkrebs sind, weil sich ihr Immunsystem mangels Schmutz, Bakterien und anderen Erregern nicht richtig entwickeln kann.
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Keine eindeutigen Resultate
Die Vergleichsstudie von Stadt- mit Landmenschen, die auf einem Bauernhof aufgewachsen waren, brachte aber keine eindeutigen Resultate. Danach sank das Krebsrisiko bei frühkindlichen Tierkontakten mit Schafen, Ziegen, Hasen und Kaninchen, stieg aber beim Kontakt mit Rindern.

Andere Indikatoren eines ländlichen Umfelds, wie etwa der mit Erregern belastete Konsum von Rohmilch brachten jedoch keine Befunde.
Lang anhaltender Einfluss der Umwelt
Die Hygiene-Hypothese ließ sich mit den Ergebnissen zwar nur teilweise belegen. Sie seien jedoch ein Indiz dafür, dass "die Umfeldbedingungen der frühen Kindheit" gleichwohl einen lang anhaltenden Einfluss auf das Immunsystem haben und durchaus mit der Entstehung von Lymphdrüsenkrebs in Verbindung gebracht werden können, erklärte Nikolaus Becker vom DKFZ.

Die Wissenschaftler suchen nun nach weiteren potenziellen Risikofaktoren und nach einer Erklärung, warum bei dieser Krebsform nicht nur die Erkrankungshäufigkeit sondern auch die Zahl der Todesfälle stetig zunimmt.
->   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
->   Mehr zu Non-Hodgkin-Lymphomen in www.medicine-worldwide.de
 
 
 
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01.01.2010