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Amselsterben: Tiermediziner melden Entspannung  
  Die Ausbreitung des so genannten Usutu-Virus, das vor allem den Amselbeständen im Osten Österreichs in den vergangenen Jahren erheblich zugesetzt hat, ist heuer offenbar ins Stocken geraten.  
Auch wenn Virologe Herbert Weißenböck von der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW) noch keine generelle Entwarnung geben möchte, entspannt hat sich die Situation doch deutlich.
Heuer erst zwei dokumentierte Fälle
Die VUW-Wissenschaftler um Weißenböck studieren das Usutu-bedingte Amselsterben, seit es 2001 erstmals in Österreich im Süden Wiens beobachtet wurde. Es wurde sogar eine Usutu-Hotline (01/ 25077 6226) eingerichtet, tot aufgefundene Vögel können eingeschickt werden.

"Wir haben jetzt etwa die Mitte der diesjährigen Usutu-Saison erreicht und bereits genügend tote Vögel untersucht", berichtete der Wissenschaftler. Fündig wurden die Experten bis jetzt allerdings nur in zwei Fällen. Zum Vergleich, im Vorjahr verbuchten die Forscher zur gleichen Zeit bereits rund 50 positive Nachweise.
Verbreitung des Virus unbekannt
Durch die geringe Zahl an positiven Fällen lässt sich auch nicht sagen, ob sich das Usutu-Virus weiter ausgebreitet hat. "Wir können bisher nur feststellen, dass die zwei gesicherten Usutu-Fälle in Gebieten auftraten, die auch im Vorjahr schon betroffen waren.
Keine Entwarnung, ...
Entwarnung will der Virologe trotz der positiven Entwicklung noch nicht geben. "Wir wissen noch nicht wirklich, was zur Entspannung geführt hat", so Weißenböck. Zu vermuten ist allerdings, dass das heuer alles in allem kühle Wetter ein Rolle spielt.

Das Virus vermehrt sich nämlich sowohl im Vogel, als auch in den Virus-übertragenden Gelsen. Und in den wechselwarmen Mücken ist die Vermehrung bei niedrigen Temperaturen gehemmt.
... kühles Wetter könnte Rolle spielen
Eine Prognose, wie es in den kommenden Monaten und Jahren weitergeht, wagt Weißenböck derzeit nicht. Es könnte sein, dass das Amselsterben bei der nächsten Hitzeperiode wieder aufflammt und sich weiter ausbreitet, es könnte aber auch sein, dass das mysteriöse Virus genauso plötzlich aus Österreich verschwindet, wie es 2001 aufgetaucht ist.
->   Veterinärmedizinische Universität Wien (VUW)
->   Alles zum Stichwort Amselsterben in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010