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WHO-Report: Milliarden ohne Trinkwasser  
  Mehr als 2,6 Milliarden Menschen - über 40 Prozent der Weltbevölkerung - haben laut einem WHO-Bericht keine Sanitäranlagen zu ihrer Verfügung, und mehr als eine Milliarde Menschen trinkt verschmutztes Wasser.  
Das geben das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem neuen Bericht bekannt.

Demnach sterben jeden Tag 4.000 Kinder an Krankheiten, die durch schmutziges Wasser entstehen. Durchfallerkrankungen töten jedes Jahr 1,8 Millionen Menschen und gehören zu den häufigsten Todesursachen von Kindern unter fünf Jahren. Und viele Kindern, vor allem Mädchen, wird es nicht erlaubt, in die Schule zu gehen, weil es dort keine Latrinen gibt.
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Report "Meeting the Millennium Development Goals"
Der Report "Meeting the Millennium Development Goals Drinking Water and Sanitation Target - A Mid-Term Assessment of Progress" analysierte die Fortschritte der einzelnen Länder und Regionen hinsichtlich der UNO-Millenniumsziele. Demnach wird das Ziel hinsichtlich Sanitäranlagen für eine halbe Milliarde Menschen, vor allem im ländlichen Afrika und Asien, nicht erreicht werden. Krankheiten, die Millionen Kinder töten, werden sich dadurch weiter ausbreiten.
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Hinsichtlich Trinkwasser "auf dem richtigen Weg"
Immerhin ist die Welt laut dem Bericht auf dem richtigen Weg, das Ziel hinsichtlich sauberen Trinkwassers zu erreichen, doch das Bevölkerungswachstum könnte die bisherigen Verbesserungen zunichte machen. Dann würden 2015 noch immer 800 Millionen Menschen verschmutztes Wasser trinken.

Der hohe menschliche und wirtschaftliche Tribut könnte laut UNICEF und WHO verhindert werden, wenn die Kluft zwischen städtischer und ländlicher Bevölkerung geschlossen wird, sowie durch einfache Hygienemaßnahmen. So kann zum Beispiel Händewaschen mit Seife Durchfallerkrankungen um 40 Prozent reduzieren.
Auch wirtschaftliche Fortschritte betroffen
Durch schmutziges Wasser und mangelnde Hygiene werden langfristig auch wirtschaftliche Fortschritte zunichte gemacht. Zum Beispiel gehen in Afrika über 40 Milliarden Arbeitsstunden verloren, da die Menschen damit beschäftigt sind, Trinkwasser zu beschaffen.

In Indien kosten Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser entstehen, jährlich 600 Millionen Dollar (490 Millionen Euro) - für medizinische Behandlung und verlorene Produktivität.
UNICEF: Millionen Kinder leiden
"Weltweit leiden Millionen Kinder unter diesem so genannten stummen Notfall", sagte UNICEF-Direktorin Carol Bellamy. "Die Kluft zwischen jenen, die Zugang und jenen, die keinen Zugang zu Basisdiensten haben, tötet täglich etwa 4.000 Kinder und trägt auch zu vielen der zusätzlichen jährlichen zehn Millionen Todesfällen von Kindern bei."
Programme und medizinische Hilfe
UNICEF unterstützt in über 90 Ländern in Afrika, Asien sowie Mittel- und Südamerika Programme für Trinkwasser, Sanitäranlagen und Hygiene. Orale Rehydrationstherapie bekämpft die tödliche Austrocknung infolge von schweren Durchfallerkrankungen und wir von der Organisation seit den siebziger Jahren eingesetzt.

Die heutige, moderne Version dieser Rehydrationssalze in Kombination mit Zinkpräparaten kann die Zahl der Todesfälle durch Durchfall drastisch reduzieren.

Weiters baut UNICEF mit lokalen Gemeinden Brunnen in den Dörfern und hilft bei der Errichtung von Latrinen, vor allem in Schulen. Zusätzlich führt die Organisation mit Hilfe von einheimischen Partnern Informationskampagnen über Hygiene durch.
->   World Health Organization (WHO)
->   United Nations Children's Fund (UNICEF)
 
 
 
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01.01.2010