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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
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Gute Science-Berichte in Fachmagazinen und Web  
  Die Medienbenutzer in Österreich sind mit der Wissenschaftsberichterstattung relativ unzufrieden. Am besten werden laut einer Umfrage Fachmagazine und Internet bewertet.  
Der Studiengang Journalismus der Fachhochschule Joanneum in Graz führte eine Untersuchung durch, die am Donnerstag am Rande der Technologiegespräche in Alpbach präsentiert wurde.

Bei einer nach dem Schulnotensystem durchgeführten Bewertung schnitten Fachmagazine (1,75) am besten ab, gefolgt vom Internet (2,40) und den Tageszeitungen (3,15). "Bedenklich schlecht" schnitten laut den Autoren das Radio (3,19) und das Fernsehen (3,21) ab.
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577 Medienkonsumenten füllten Online-Fragebogen aus
Für die Studie wurden 577 von Medienkonsumenten (zwei Drittel davon männlich, mehr als die Hälfte unter 39 Jahre alt) und 21 von Journalisten ausgefüllte Fragebögen ausgewertet. Zusätzlich wurden fünf Tiefeninterviews mit Journalisten geführt. Die Medienkonsumenten beteiligten sich an der Untersuchung aufgrund entsprechender Hinweise von zwölf Medienpartnern - darunter science.ORF.at. Sie füllten einen Online-Fragebogen aus, dessen Resultate nun vorliegen.
->   science.ORF.at-Hinweis (17.1.04)
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Zuwenig Geistes- und Sozialwissenschaften
"Eindeutig nicht erfüllt" wird für die Studienautoren der Anspruch der Journalisten, sich nach den Interessen der Medienkonsumenten zu richten. Bei der Themenauswahl steht zwar sowohl bei Journalisten und Rezipienten die Biologie auf Platz eins. Von den Berichterstattern "geradezu stiefmütterlich behandelt" würden hingegen die Geistes- und Sozialwissenschaften.

Während die Rezipienten Geschichte lieben (Rang drei) sowie Kommunikationswissenschaften auf Rang fünf und Psychologie auf Rang sechs reihen, kommen im Ranking der beliebtesten Wissenschaftsdisziplinen diese Fächer bei den Journalisten nur in die untere Hälfte.
Kein Interesse an Astronomie?
Die größte Divergenz bei den Interessen findet sich bei der Astronomie: Sie belegt bei den Journalisten Platz vier, bei den Konsumenten hingegen nur Platz elf. Auch an der Medizin scheiden sich die Geister: Bei Journalisten landet dieser Bereich auf Platz zwei, bei den Rezipienten nur auf Platz sieben.
Wichtig: Verständlichkeit, Tiefe, News-Wert
Klare Aussagen trafen die Medienkonsumenten darüber, was für sie gute Berichterstattung ausmacht: Als wichtigste Kriterien definieren sie Verständlichkeit, Hintergrundinformation, thematische Tiefe und Nachrichtengehalt. Weniger wichtig empfinden sie hingegen eine spannende Aufbereitung, Interaktivität, Multimedialität und Sensationsgehalt.
Keine Liebe für Factboxes
Nicht einverstanden sind die Rezipienten mit der Tendenz, Wissenschaft in so genannten Factboxes zu präsentieren - also als Hintergrundinfo zu aktuellen Themen. Auch mit Wissenschaft als Teil von Meldungs- oder Nachrichtenblöcken oder als eigene Beilage können sie eher wenig anfangen. Lieber sind ihnen eigene Sendungen, Spezialmagazine und eigene Rubriken oder Spezialseiten.

Die Studie wird in dem Sammelband "SciencePop - Wissenschaftsjournalismus zwischen PR und Forschungskritik" (Herausgeber: Christian Müller, Wissenschaftsredakteur in der APA-Austria Presse Agentur) veröffentlicht, der im September erscheint.
->   Studiengang Journalismus, FH Joanneum Graz
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"SciencePop - Wissenschaftsjournalismus zwischen PR und Forschungskritik", Hsg. Christian Müller, Verlag Nausner & Nausner
->   Verlag Nausner & Nausner
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01.01.2010