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Erster Kunststoffmagnet für täglichen Gebrauch  
  Wissenschaftler von der University of Durham melden die Entwicklung des ersten Kunststoffmagneten quasi für den täglichen Gebrauch, der auch bei Zimmertemperaturen funktioniert.  
Bisher nur "kalte" Kunststoff-Magneten
Wie das Wissenschaftsmagazin "New Scientist" berichtet, haben Forscher schon mehrfach haben Arbeiten über magnetischen Kunststoff veröffentlicht.

Allerdings arbeiteten diese nur bei extrem niedrigen Temperaturen. Magnetismus wird generell durch Bewegung elektrisch geladener Teilchen erzeugt. In magnetischen Metallen, etwa Eisen, Nickel oder Kobalt, sind Elektronen und deren Spin (Drehimpuls) für das Phänomen verantwortlich.
Freie Radikale für Effekt verantwortlich
Zaidi und seine Mitarbeiter von der University of Durham haben ihren magnetischen Kunststoff aus zwei Komponenten zusammengesetzt, das eine ein bestimmtes Polyanilin namens Emeraldin (PANi) und Tetracyanoquinodimethan (TCNQ).

Während PANi als metallähnlicher elektrischer Leiter bekannt ist, liefert TCNQ so genannte Freie Radikale. Die Anordnung der Freien Radikalen ist es auch, welche die Wirkung der Elektronen in Metallen gleichsam nachahmt und so den Magnetismus hervorruft.
Räumliche Orientierung von Polymerketten notwendig
Eine frisch hergestellte Mischung zeigte nur geringe Anzeichen von Magnetismus und die Forscher wollten ihre Experimente schon aufgeben. Nach einigen Monaten untersuchte das Team noch einmal die Sache und siehe da, die Wirkung hatte sich erheblich verstärkt.

Eine Röntgenanalyse ergab, dass sich tatsächlich Polymerketten auf bestimmte Art ausgerichtet hatten und so die magnetische Wirkung verstärkten.
Wirkung im Vergleich zu Metallen (noch) schwach
Im Vergleich etwa zu Metallen ist der Magnetismus des Kunststoffs nach wie vor schwach, aber immerhin tauglich, um Eisenfeilspäne vom Labortisch anzuziehen.

Die britischen Forscher sind zuversichtlich, neue bessere Mischungen entwickeln zu können. Das Magnet-Plastik könnte etwa für eine völlig neue Generation von Computerfestplatten eingesetzt werden. Aber auch etwa in der Medizintechnik wäre das Material von Vorteil.
->   First practical plastic magnets created (New Scientist)
->   Organic Electroactive Materials (University of Durham)
->   Mehr zum Stichwort Magnetismus im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010