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Singles haben vierfaches Herztodrisiko  
  Liebe und befriedigende soziale Beziehungen sind auch im medizinischen Sinne gut fürs Herz: Allein Lebende haben einer dänischen Studie zufolge ein mindestens vierfach erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod.  
Dies berichteten die Forscher am Montag auf dem Kongress der Europäischen Kardiologengesellschaft (ESC) in München. Schweizer Wissenschaftler fanden heraus, dass bei der Herzerkrankung eines Partners Liebe und Unterstützung positive Wirkungen haben.
Lebensumstände von 100 Menschen untersucht
"Als Single zu leben bringt ein mindestens vier Mal erhöhtes Risiko mit sich, einen plötzlichen Herztod zu erleiden", berichtete die dänische Medizinerin Kirsten Melgaard Nielsen vom Aarhus Universitätskrankenhaus.

Untersucht wurden die Lebensumstände von 100 Menschen zwischen 30 und 69 Jahren, die am plötzlichen Herztod starben.
Alleinleben stärkster "Risikofaktor"
"Von allen untersuchten sozialen Faktoren war Alleinleben jener, der am stärksten mit dem plötzlichen Herztod in einem Zusammenhang stand", sagte Nielsen. Menschen, die allein lebten, hätten häufiger Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum und Übergewicht, sagte die Forscherin. Auch gingen Singles seltener zum Arzt und seien mitunter in Notfällen nicht in der Lage, Hilfe zu holen.
Wichtig auch für Genesung
Auch bei der Genesung ist ein Partner ein wichtiger Faktor. "Das Funktionieren einer Beziehung und ein soziales Netz sind ganz wichtige Faktoren für das Wohlbefinden von Menschen, die an einer Herzerkrankung leiden", fasste Romy Mahrer-Imhof von der Universität Basel das Ergebnis von 22 Tiefeninterviews mit Paaren zusammen.

Ein liebevoller Partner spiele nicht nur eine entscheidende Rolle dabei, den Kranken bei der Umsetzung von Therapien und Lebensstiländerungen zu unterstützen, sondern sei auch sensibel für Verschlechterungen. In einer guten Partnerschaft finde der Patient zudem die Unterstützung und Hoffnung, die vor Ängsten schützen könne - und Angstfreiheit sei ein wichtiger Genesungsfaktor.
->   Kongress der Europäischen Kardiologengesellschaft
 
 
 
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01.01.2010