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Neue Regelungen für ausländische Studierende  
  Für rund 7.500 Studenten aus der Türkei, Albanien, Weißrussland, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Serbien und Montenegro wird das kommende Studienjahr in Österreich teuer. Sie müssen erstmals Studiengebühren in doppelter Höhe zahlen.  
Grund dafür ist, dass diese Staaten von ausländischen Studenten selbst Beiträge einheben - damit fällt die in bilateralen Verträgen festgelegte so genannte "Reziprozität" (Wechselseitigkeit) weg, die die jeweiligen Studenten dieser Länder bisher von der Gebühr befreit hat.

Hinzu kommen die Studiengebühren für die österreichischen Universitäten. Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) hat deshalb am Mittwoch vor dem Bildungsministerium protestiert.
Unterschiedliche Rückerstattungs-Regelung
Hoffen dürfen zumindest die Studenten aus Kroatien, Albanien, Bosnien-Herzegowina und Bulgarien: Ihnen kann ihre jeweilige Uni den Beitrag auf Antrag rückerstatten, türkischen Studenten zur Hälfte. Diese Möglichkeit wird aber von den einzelnen Hochschulen unterschiedlich gehandhabt:

Laut ÖH zahlen die Universität Innsbruck und die Technische Universität (TU) Wien keine Beiträge zurück, die Wirtschaftsuniversität (WU) nur die Hälfte. Die Uni Graz, die TU Graz sowie die Uni Salzburg binden eine eventuelle Rückerstattung an den Studienerfolg, und die Musikuni Wien vergibt an bestimmte Noten gebundene Stipendien.

Deshalb verlangen die Studentenvertreter eine österreichweite Rückerstattungs-Regelung.
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ÖH-Vorsitzende: Massive Verschlechterung
Für die stellvertretende ÖH-Vorsitzende Patrice Fuchs (Verband Sozialistischer StudentInnen/VSStÖ) bedeuten die neuen Regeln eine massive Verschlechterung für ausländische Studenten. Auf Grund der restriktiven Rahmenbedingungen sei ihnen eine Erwerbstätigkeit praktisch untersagt. Dies gelte wegen der mehrjährigen Übergangsfrist auf dem Arbeitsmarkt auch für Studenten aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten, die jetzt die gleichen Studiengebühren wie Österreicher zahlen müssen (bisher waren sie zum Großteil befreit).
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Keine Gebühren: 50 Länder
Keine Gebühren zahlen weiterhin Studenten aus den am wenigsten entwickelten Staaten: Äquatorialguinea, Äthiopien, Afghanistan, Angola, Bangladesch, Benin, Bhutan, Burkina Faso, Burundi, Dschibuti, Eritrea, Gambia, Guinea, Guinea-Bissau, Haiti, Jemen, Kambodscha, Kap Verde, Kiribati, Komoren, Demokratische Republik Kongo, Laos (Demokratische Volksrepublik), Lesotho, Liberia, Madagaskar, Malawi, Malediven, Mali, Mauretanien, Mosambik, Myanmar, Nepal, Niger, Ruanda, Salomonen, Sambia, Samoa, Sao Tome und Principe, Senegal, Sierra Leone, Somalia, Sudan, Tansania, Vereinigte Republik Timor-Leste, Togo, Tschad, Tuvalu, Uganda, Vanuatu und der Zentralafrikanischen Republik.

Laut ÖH sind von dieser 50 Länder umfassenden Liste aber nur rund 250 Studenten umfasst - sie will eine Ausdehnung auf etwa 170 Staaten.
->   Österreichische Hochschülerschaft (ÖH)
->   Das Stichwort Studiengebühren in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010