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ORF ON Science :  News :  Leben 
 
Kuh-Mensch-Klon möglich, nichts Besonderes  
  Keine Überraschung ist für Experten die vom US-Reproduktionsmediziner Panos Zavos getätigte Aussage, er habe mittels so genannter Kuh-Mensch-Chimären Tote zum Leben erweckt.  
Verschmelzungen von menschliche Zellkernen mit tierischen Eizellen habe es schon mehrfach gegeben, dies sei nichts Besonderes und habe vor allem nichts mit Leben und Tod zu tun, sagte Georg Weitzer vom Institut für Mikrobiologie und Genetik der Universität Wien gegenüber der APA.
Zavos einschlägig bekannt
Zavos ist auch für die Massenmedien kein Unbekannter. Bereits mehrfach sorgte er mit Behauptungen für Aufsehen, er habe erfolgreich menschliche Klone erzeugt und diese sogar schon Leihmüttern eingepflanzt. Beweise oder auch nur wissenschaftliche Publikationen seiner Versuche ist er bisher schuldig geblieben.
Keine Journal-Veröffentlichung
Auch diesmal hat Zavos auf eine Veröffentlichung in einer anerkannten wissenschaftlichen Zeitschrift verzichtet, was ihn für unter seriösen Forschern von vornherein ins Out stellt. Er behauptet, er habe Leichen Zellkerne entnommen und diese dann in Zellen von Kühen verpflanzt. Diese Mensch/Rind-Chimären hätten sich bis zu 64-Zell-Embryonen entwickelt, dann habe er sie vernichtet.
->   Mehr dazu in science.ORF.at (1.9.04)
Mit dieser Methode keine lebensfähige Wesen
Derartige Chimären-Experimente habe es bereits gegeben, etwa mit Kaninchen so Weitzer. Allerdings ging es dabei stets um mögliche ethisch unbedenkliche Quellen von embryonalen Stammzellen. Dass aus den Kuhzellen mit Menschenkern Menschen oder sonstige lebende Wesen entstehen könnten, hält Weitzer für absolut ausgeschlossen.

Schon das Zusammentreffen des menschlichen Erbguts (DNA) mit dem Erbgut des Rindes in Form der außerhalb des Zellkerns lokalisierten mitochondrialen DNA müsse zu unüberbrückbaren Konflikten führen.
"Tumorartiger, wilder Zellhaufen"
Abgesehen davon: Wer sollte das Wesen austragen? Eine Mutterkuh wurde das menschliche Gewebe effektiv bekämpfen, umgekehrt wurde eine menschliche Leihmutter die vom Rind stammenden Zellen abstoßen. Letztendlich würde das Ganze als "wilder Zellhaufen tumorartig seinem Ende entgegen gehen", ist der Experte überzeugt.
->   Institut für Mikrobiologie und Genetik, Uni Wien
 
 
 
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01.01.2010