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WWF: Soja-Anbau zerstört Urwälder und Savannen  
  Der zunehmende Anbau von Soja in Südamerika droht bis 2020 nach Angaben der Umweltstiftung WWF rund 22 Millionen Hektar Urwälder und Savannen zu zerstören.  
Das entspreche etwa der Fläche Großbritanniens, berichtete die Organisation am Freitag in Genf.
Nachhaltiger Anbau gefordert
Der Soja-Anbau in Argentinien, Bolivien, Brasilien und Paraguay hat sich einer neuen WWF-Studie zufolge in den vergangenen zehn Jahren mehr verdoppelt.

Grund sei die wachsende Nachfrage in Europa und China, wo Soja hauptsächlich an Schweine, Geflügel und Rinder verfüttert werde. Der WWF ("World Wide Fund for Nature") rief Farmer, Importeure und Konsumenten auf, sich für eine nachhaltige Produktion einzusetzen.
Drohende Naturzerstörung
In den nächsten 20 Jahren drohen nach WWF-Angaben in Südamerika 16 Millionen Hektar Savanne und sechs Millionen Hektar Tropenwald die Vernichtung, weil die weltweite Soja-Nachfrage um 60 Prozent steigen dürfte.

Die Europäische Union importierte laut WWF im vergangenen Jahr allein für Viehfutter 30 Millionen Tonnen Sojamehl.
Hoher Indirekter Sojaverbrauch durch Futteranbau
Nach WWF-Angaben verbraucht etwa ein Schweizer durch seinen jährlichen Konsum von Milch, Eiern und Fleisch die Ernte eines Sojafeldes von Tennisplatzgröße. Die Fleischproduzenten in Europa sollten darauf achten, welches Futter sie nutzen.

Im nächsten März will die Umweltstiftung in Südamerika einen internationalen Runden Tisch organisieren, an dem Unternehmen gemeinsam mit Umwelt- und Sozialorganisationen Lösungen für einen nachhaltigen Soja-Anbau finden sollen.
->   Die Originalstudie bei WWF Schweiz
->   Das Stichwort Soja im science.ORF.ar-Archiv
 
 
 
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01.01.2010