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Suchtkongress zum Thema "Drogen und Herkunft"  
  Es macht einen Unterschied aus, welche Drogen in einer bestimmten Gesellschaft verbreitet sind. Genauso groß ist die Variabilität der Ausformungen von Abhängigkeit, des Gesundheitsrisikos etc.  
Diese Woche setzen sich rund 200 internationale Experten beim 16. Internationalen Suchtkongress in Wien (7. bis 10. September) mit diesen entscheidenden Aspekten von Substanzmissbruch und Sucht auseinander.
->   Der Kongress: "Ethnicity and Addiction"
Trend zu stimulierenden Drogen
"Traditionell gibt es bei uns vor allem den Alkohol. Bei den Drogen waren bisher in Österreich zum überwiegenden Teil sedierende Substanzen in Gebrauch. Derzeit findet ein Trend zu stimulierenden Drogen wie Metamphetamin statt. Das sind 'schöne Tabletten' nicht das 'braune' Heroin. In Wien hat sich in den vergangenen Jahren der Konsum von Kokain verdoppelt", erklärte Kongressorganisatorin Gabriele Fischer von der Psychiatrischen Universitätsklinik in Wien gegenüber der APA.
Herkunft bestimmt Drogenart
In vieler Hinsicht - deshalb auch das Generalthema des Kongresses "Ethnizität und Abhängigkeit" - bestimmen ethnische und kulturelle Herkunft den Missbrauch von abhängig machenden Substanzen. Danach sollten sich auch Präventions- und Therapieprogramme ausrichten, betonte die Expertin.
Prominente Teilnehmer
Deshalb sind bei dem Kongress in Wien auch die international wichtigsten Organisationen auf diesem Gebiet wie die US-Gesundheitsinstitute (NIH), die Weltgesundheitsorganisation, die europäische Drogenbeobachtungsstelle (EMCCDEA) und auch Sponsoren entsprechender Präventions- und Therapieprogramme vertreten.

Die Rothschild Foundation unterstützt Drogenprogramme in Gefängnissen, die Soros Foundation hilft Angehörigen der Roma in Osteuropa, die in die Sucht abgeglitten sind und besonders schweren Zugang zu einer Behandlung haben.
Besondere Problematik in Gefängnissen
Besonders komplex ist die Problematik in den Gefängnissen, wo bei den Häftlingen Abhängigkeit, Herkunft aus unterschiedlichsten Ländern und Regionen sowie psychiatrische Grunderkrankungen zu einem kaum überschaubaren Mix werden.

Und schließlich gehören Migranten - auch durch erlittene psychische Traumen - weltweit zu den Menschen mit dem größten Suchtrisiko. Das zeigte sich zum Beispiel auch in Israel, wo die Einwanderer der zweiten Generation unter den Abhängigen überrepräsentiert sind.
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema "Drogen"
 
 
 
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01.01.2010