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Österreichisch-indische Medizinkooperation  
  Österreichische Ärzte forschen in einem privat initiierten Projekt gemeinsam mit indischen Medizinern. Ein Schwerpunkt sind Leber-Erkrankungen. Das österreichische Team reist in den kommenden Tagen ab nach Chandigarh im Norden Indiens.  
Organisiert von akademischem Kulturverein
Organisiert wird das Projekt vom akademischen Kulturverein Fabula. Der Allgemeinmediziner Stefan Hoschek vom Landeskrankenhaus Hochzirl sagt über die Philosophie des Vereins im ORF-Radio:

"Als Fabula-Verein sehen wir unsere Arbeit darin, dass spezialisierte Wissenschaftler zusammen kommen können und gemeinsam neue Konzepte entwickeln, um z.B. Magen-Darm-Erkrankungen oder Leber-Erkrankungen besser zu verstehen."
->   Fabula
Teilprojekt zu Leber-Erkrankungen
Hepatitis B und C sowie weitere Lebererkrankungen sollen einen Schwerpunkt bei der Kooperation zwischen österreichischen und indischen Ärzten an der Medizinischen Universität in Chandigarh bilden.

Denn Hepatitis ist ein weltweites Gesundheitsproblem: Mit Hepatitis B sind weltweit zwei Milliarden Menschen infiziert, mit Hepatitis C bis zu 190 Millionen Menschen.
->   Die Stadt Chandigarh
Hoffen auf EU-Gelder
Die österreichischen Teilnehmer am aktuellen Indien-Projekt sind Mediziner aus Graz, Innsbruck, Wien und Feldkirch aus den Fachbereichen Allgemeinchirurgie, Anästhesie, Innere Medizin, Orthopädie, Pathologie und Radiologie.

Die Teilnehmer an den einzelnen österreichisch-indischen Forschungsprojekten hoffen, dass einige der Kooperationen in weiterer Folge auch durch EU-Gelder unterstützt werden.
Beispiel: Forschung zu Leberversagen
Der Tiroler Allgemeinmediziner Stefan Hoschek von Fabula nennt als Beispiel für eine bereits bestehende Forschungskooperation zwischen Österreich und Indien einen Innsbrucker Kinderarzt, der mit einer indischen Partneruniversität zu Leberversagen bei Kindern geforscht hat - eine Erkrankung, die in Tirol vor 100 Jahren noch recht häufig gewesen sei und heute in Indien ein Problem sei:

"Gemeinsam mit indischen Kollegen konnte man nachweisen, dass mehrere Gene dafür verantwortlich sind. Zusammen mit der Einnahme von kupferhaltiger Milch können diese bei einem genetischen Defekt zu einer tödlichen Leberzirrhose führen. Z.B. wurde früher die Milch in Kupfergeschirr gekocht und dann den Babys verfüttert," so Hoschek.
"Gemeinsam mehr erreichen"
Das sei ein Beispiel dafür, dass man mit dem gemeinsamen Wissen wesentlich mehr erreichen kann, als wenn ein Team in Österreich zwar mit entsprechender Technik, aber an nur wenigen Patienten forschen würde.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
 
 
 
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01.01.2010