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Jeder zehnte Bauer in Österreich arbeitet biologisch  
  Bereits jeder zehnte Bauer in Österreich wirtschaftet biologisch. Die "Bio-Ackerfläche" hat sich seit 1999 von 64.917 Hektar auf 120.041 im Jahr 2003 fast verdoppelt.  
"Damit sind wir Europas Bioland Nummer eins", zog Landwirtschafts- und Umweltminister Josef Pröll (ÖVP) am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz positive Bilanz. Das soll, so Pröll, auch zukünftig durch Förderung biologischer Landwirtschaft "über die unterschiedlichsten Schienen" so bleiben.
Förderungsbudget: 85 Mio. Euro
Konkret beginne das bei der Förderung von Bio-Flächen und der Beratung von Bio-Bauern und gehe über die Förderung der Verarbeitung, Vermarktung und Information der Konsumenten bis hin zur Vermittlung von Wissen über die biologische Landwirtschaft an den landwirtschaftlichen Schulen und AHS oder der verstärkten Forschung und Koordination in den agrarischen Bundesämtern.

Allein 85 Mio. Euro, um zehn Mio. mehr als 2003, gibt es im Budget 2004 für die Förderung der Bio-Bauern.
Österreichisches Bioaktionsprogramm
Grafik: APA
Gesteuert wird dies über das österreichische Bioaktionsprogramm, das als eines der Ziele die Vergrößerung der biologisch bewirtschafteten Ackerfläche bis ins Jahr 2006 auf 115.000 Hektar beinhaltet.

"Das haben wir bereits jetzt übertroffen", so Pröll. Auch die angepeilte Erhöhung des Marktvolumens von drei Prozent um ein Drittel bis Ende 2004 ist bereits vorzeitig geschafft, da Bioprodukte schon jetzt einen Anteil von vier Prozent erreichen.

Weltweit wird Bio-Landbau auf rund 24 Mio. Hektar betrieben, der EU-Schnitt lag im Jahr 2003 bei 3,5 Prozent. Österreichs Bio-Flächenanteil von 10,6 Prozent wird in Europa nur von Liechtenstein überboten.

Bild rechts: Österreichweit landwirtschaftlich genutzte Bioflächen in Hektar.
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"I love bio"-Aktionstage
Eine weitere Erhöhung macht Pröll vor allem von einem Faktor abhängig: "Der Markt muss mitziehen, wir brauchen mit unseren Bio-Produkten Erfolge." Als Motor dafür sollen auch die dritten österreichischen "I love bio"-Aktionstage von 24. bis 26. September in ganz Österreich sorgen, einer Info-Veranstaltung der AMA Marketing GmbH und dem Biobauernverband Österreichs (Bio Austria).
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17 Prozent der Wiener Großküchen kochen "bio"
Finanziell unterstützt wird diese Aktion, bei der u.a. zahlreiche Bauernhöfe ihre Tore fürs Publikum öffnen und es in ganz Österreich Bio-Märkte gibt, zu gleichen Teilen von der EU und dem Lebensministerium.

Für den Zeitraum von 2003 bis 2005 schütten beide Stellen je 2,5 Mio. Euro aus. Erste Erfolge sind bereits auszumachen: Bereits 17 Prozent der Großküchen in Wien greifen auf Bio-Produkte zurück.

"Eine Quote von 30 Prozent ist unser realistisches Ziel", sagte Johannes Tomic, stellvertretender Obmann von Bio Austria.
Impulse vom EU-Bioaktionsplan erwartet
Frische Impulse erwartet sich Pröll auch vom EU-Bioaktionsplan, der im Juni 2004 von der Kommission beschlossen wurde. Er sieht unter anderem EU-weite Informations- und Absatzförderungskampagnen vor.

"In diesem Zusammenhang werde ich in Brüssel auch EU-weite Bioaktionstage nach dem Muster der österreichischen vorschlagen", sagte Pröll.
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Literaturtipp
Einen aktuellen Überblick zum Forschungsstand auf diesem Gebiet bietet der Sammelband zur 7. Wissenschaftstagung zum ökologischen Landbau, herausgegeben von Bernhard Freyer, Boku Wien.
->   Mehr zu diesem Buch (Boku Wien)
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->   www.bioinfo.at
->   Das Stichwort Biolandbau im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010