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OECD: Bildungsausgaben Österreichs seit 1995 gesunken  
  Österreichs Bildungsausgaben von der Volksschule bis zur Uni - pro Schüler bzw. Student berechnet - liegen mit 8.462 Dollar pro Jahr deutlich über dem Schnitt der OECD-Länder (6.821 Dollar), wie aus der OECD-Studie "Bildung auf einem Blick 2004" hervorgeht. Im Vergleich zu den gesamten öffentlichen Ausgaben liegt der Anteil der österreichischen Bildungsaufwendungen mit 11,1 Prozent allerdings unter dem OECD-Schnitt von 12,7 Prozent. Und gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) sind die österreichischen Aufwendungen für Bildung von 6,2 Prozent im Jahr 1995 auf 5,8 Prozent im Jahr 2001 gesunken.  
Die österreichischen Ausgaben pro Schüler bzw. Student liegen im Schulbereich über, im Hochschulbereich unter dem OECD-Schnitt:

Pro Volksschüler belaufen sie sich auf 6.571 US-Dollar (OECD-Schnitt: 4.819 Dollar), pro Schüler im Sekundarbereich (zehn- bis 18-Jährige) auf 8.562 Dollar (OECD: 6.688) und pro Hochschulstudent auf 7.388 Dollar (OECD: 10.724).
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"Education at a Glance 2004"
Der jährliche Bericht der Organisation for Economic Co-operation and Development, kurz OECD fasst unter dem Titel "Education at a Glance" Bildungsindikatoren sowohl von OECD- als auch Nicht-OECD-Ländern zusammen. Den Ländern soll so ein Vergleich verschiedenster Aspekte ermöglicht werden.
->   "Education at a Glance 2004" (OECD)
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Lange Studiendauer - hohe Kosten
Doch die OECD weist in ihrer am Dienstag veröffentlichten Studie darauf hin, dass vergleichsweise niedrige Bildungsaufwendungen pro Student bei langen Studienzeiten zu relativ hohen Gesamtkosten im Tertiärbereich führen können.

Bestes Beispiel dafür ist Österreich: Mit einer durchschnittlichen Verweildauer im Tertiärbereich von 5,5 Jahren - im internationalen Vergleich nur von Griechenland mit 5,7 Jahren überboten - ergeben sich kumulierte Aufwendungen pro Student von 62.459 Dollar.

Das ist deutlich über dem OECD-Schnitt von 42.906 Dollar und bringt Österreich in die Spitzengruppe des internationalen Vergleichs.
Sinkende Ausgaben im Verhältnis zum BIP
Misst man die Bildungsausgaben im Verhältnis zum BIP zeigt sich, dass der Anteil für die Schule (Primar- und Sekundarbereich) von 4,3 Prozent im Jahr 1995 auf 3,9 Prozent im Jahr 2001 gesunken ist. Der Anteil der Hochschulausgaben am BIP ist mit 1,2 Prozent in diesem Zeitraum unverändert geblieben.
Anteil an den öffentlichen Ausgaben
Im Durchschnitt wenden die OECD-Länder von allen öffentlichen Ausgaben 12,7 Prozent für Bildung auf (1995 waren es 11,8 Prozent), 8,9 Prozent gehen in den Schulbereich, 2,8 Prozent in den Tertiär-Bereich.

Verglichen dazu ist Österreich unterdurchschnittlich: 11,1 Prozent (1995: 10,7 Prozent) der Gesamtaufwendungen gehen in die Bildung, und zwar 7,3 Prozent in den Schulbereich und 2,6 Prozent in den tertiären Bereich.

Internationale Spitzenreiter sind dagegen Mexiko mit einem Anteil von 24 Prozent, Korea mit 18, die USA mit 17 und Dänemark mit 15 Prozent.
Private Ausgaben rückläufig
Der Anteil privater Ausgaben für Bildungseinrichtungen ist in Österreich bescheiden und sogar rückläufig. 5,6 Prozent der gesamten Bildungsausgaben kommen aus privaten Quellen (OECD-Schnitt: 12,2 Prozent), 1995 waren es 6,6 Prozent.
->   Mehr zum OECD-Bericht: Österreich kein Akademikerland (ORF.at)
->   Organisation for Economic Co-operation and Development
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01.01.2010