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Innsbrucker Archäologen graben in Pompeji  
  Das am Fuße des Vesuvs gelegene Pompeji ist wegen der dortigen Ausgrabungen weltbekannt. Seit kurzem forschen auch Innsbrucker Archäologen in Pompeji, es sind die ersten österreichischen Ausgrabungen an dieser nicht unbedeutenden Stätte.  
Im Jahr 79 nach Christus war die damals blühende römische Stadt infolge eines Vesuv-Ausbruchs vernichtet worden.

Seit dem vorigen Jahrhundert wird systematisch in den Meter hohen Lavamassen nach Überresten gegraben. Die Innsbrucker Forscher haben nun einen immer noch funktionstüchtiger Brunnen freigelegt.
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Suche nach älterer Stadtgeschichte
Als heißer Aschenregen die Stadt Pompeji zerstörte, war die Siedlung mehrere hundert Jahre alt. Die ursprünglichen Forschungen haben aber lediglich die letzte Phase der Stadt freigelegt. Die Innsbrucker Archäologen helfen nun, durch Tiefgrabungen die ältere Stadtgeschichte - lange vor dem Vesuvausbruch im Jahr 79 - zu klären.
->   Pompeji-Projekte an der Universität Innsbruck
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Wo die Familie der Popidii wohnte
Heuer haben sich die Innsbrucker Wissenschaftler des Universitätsinstituts für Klassische und Provinzialrömische Archäologie auf das Haus des "Numerius Popidius Priscus" konzentriert, sagt der Archäologe Dietrich Feil im ORF-Radio:

Ein sehr großes und altes Haus, so Feil. Die Besitzer gehörten zu den alten, reichen Familien der Stadt.
Zwischen Altstadt und Außenbezirken
"Unsere Grabung befindet sich in einer interessanten Zone, am Übergang zwischen der so genannten Altstadt und den Außenbezirken der Stadt Pompeji - in einem Bereich, wo sich einerseits die unregelmäßige Anlage der Altstadt auswirkt und andererseits auch schon die regelmäßige Straßenführung der Außenbezirke", so der Experte.

Die Baugeschichte seit der Mitte des zweiten Jahrhunderts vor Christus lasse sich hier verhältnismäßig detailliert erforschen.
Keller birgt Fresken und Brunnen
Im Keller des Hauses "Numerius Popidius Priscus" seien heute noch verblüffend gut erhaltene Fresken zu sehen: "Der Keller dieses Hauses war durch ein kräftiges Tonnengewölbe gut geschützt", erklärt dazu der Innsbrucker Archäologe.

"Im Keller gibt es einerseits ein Hausheiligtum mit schön erhaltenen Fresken von Hausgöttern, Schutzgeistern in Schlangengestalt und ähnliches. Andererseits gibt es in diesem Keller einen nach wie vor funktionierenden Brunnen - den einzigen noch immer offen gewesenen alten Brunnen von Pompeji. Er führt 30 Meter in die Tiefe und hat am Grund einen Wasserstand von eineinhalb Metern."

Seit dem Vorjahr sind die Innsbrucker Archäologen in Pompeji am Werk. Das Projekt läuft bis zum Jahr 2006 und wird vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) unterstützt.
->   Institut für Klassische und Provinzialrömische Archäologie, Universität Innsbruck
->   FWF
->   Pompeji in wikipedia.org
->   Das Stichwort Pompeji im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010