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Allzeit-Rekord bei Studienanfängern im Studienjahr 03/04  
  Auch wenn die OECD in ihrer jüngsten Bildungsstudie Österreich ein schlechtes Zeugnis bei der Bildungsbeteiligung auf Hochschulebene ausgestellt hat, gab es im vergangenen Studienjahr (2003/04) einen Rekord bei den Studienanfängern: Mit 31.950 Erstzugelassenen an den Unis und Kunst-Universitäten (ordentliche- und außerordentliche Hörer, In- und Ausländer) wurde laut Statistik des Bildungsministeriums ein Allzeit-Hoch erreicht.  
Bei der Gesamtstudentenzahl wurde mit 205.956 Studierenden erstmals nach dem Einbruch der Studentenzahlen auf Grund der Einführung der Studiengebühren 2001 wieder die 200.000er-Marke überschritten.
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Wissenschaftliche Unis: Nach wie vor unter früheren Zahlen
An den wissenschaftlichen Universitäten gab es im vergangenen Studienjahr 197.625 Hörer. Die Unis haben sich damit nach wie vor nicht vom massiven Rückgang der Studentenzahl bei Einführung der Studiengebühren erholt: im Jahr 2000 waren noch 234.937 Studierende registriert. Anders die Kunst-Unis: dort sind mit 9.581 Studenten bereits mehr Hörer zugelassen als im Jahr 2000 (9.224).
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Studentinnen in der Mehrheit
Rasant angewachsen ist in den vergangenen zehn Jahren der Frauenanteil unter den Studierenden. Waren 1994 erst 46,2 Prozent der Studierenden weiblich, stieg dieser Anteil 2003 auf 52,9 Prozent.

Bei den Kunst-Unis liegt er sogar bei 58 Prozent. Noch höher liegt der Frauenanteil bei den Studienanfängern (Unis und Kunst-Unis zusammen), wo er im letzten Jahrzehnt von 52,6 auf 56,6 Prozent angestiegen ist.
Steigende Zahlen bei außerordentlichen Studierenden
Deutlich wachsend ist auch die Zahl der außerordentlichen Studierenden, zu denen vor allem die Besucher von Universitätslehrgängen oder Vorbereitungslehrgängen zählen: Ihre Zahl ist von 12.020 im Jahr 1994 auf 13.548 im Vorjahr gestiegen, ihr Anteil an der Gesamtstudentenzahl von 5,2 auf 6,6 Prozent.
Neue Gebühren-Regeln für Ausländer
Das am 1. Oktober beginnende neue Studienjahr bringt neue Gebühren-Regelungen für ausländische Studenten:

Die bisher beitragsbefreiten rund 7.500 Studenten aus der Türkei, Albanien, Weißrussland, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Serbien und Montenegro müssen grundsätzlich erstmals an den österreichischen Universitäten Studiengebühren zahlen - und das sogar in doppelter Höhe.

Grund dafür ist der Wegfall der bisherigen Reziprozitätsregelung, die die Studenten dieser Länder bisher von der Gebühr befreit hat, wenn Österreicher umgekehrt in diesen Staaten ebenfalls nichts zahlen mussten.
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Rückerstattung der Hochschulen möglich
Die betroffenen Studenten können aber hoffen, da ihnen ihre Universität auf Antrag den vollen Beitrag rückerstatten kann (türkischen Studenten zur Hälfte). Diese Möglichkeit wird aber von den einzelnen Hochschulen unterschiedlich gehandhabt: Manche zahlen überhaupt keine Beiträge zurück, andere nur einen Teilbetrag - zum Teil werden auch Leistungsnachweise verlangt.
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Kunstuni Graz will verzichten
Die Kunstuni Graz wiederum hat in dieser Woche angekündigt, auf die gesetzlich vorgesehene Gebühren-Einhebung von Studierenden aus Süd- und Südosteuropa gleich ganz zu verzichten - eine Rückerstattungsregelung wäre zu bürokratisch.

Den gleichen Studienbeitrag wie ihre österreichischen Kollegen (363,36 Euro) müssen künftig Studenten aus den zehn neuen EU-Staaten zahlen (diese waren bisher zum Großteil befreit). Keine Gebühren entrichten hingegen weiterhin Studenten aus den am wenigsten entwickelten rund 50 Staaten.
Längere Studienbeihilfe für Erkrankte
Erleichterungen gibt es hingegen für Studenten mit schweren Erkrankungen wie etwa Krebs: Sie können künftig ein Semester länger Studienbeihilfe beziehen.

Um die Hälfte der vorgesehenen Studienzeit pro Abschnitt überziehen dürfen bestimmte Behinderte wie etwa Blinde, Taube und Rollstuhlfahrer. Sie erhalten außerdem einen monatlichen Zuschlag zur Studienbeihilfe in der Höhe von 160 bis 420 Euro.
ÖH-Wahlen voraussichtlich im Mai 2005
Voraussichtlich im Mai 2005 sind die Studenten wieder aufgerufen, ihre Vertretung bei den Hochschülerschafts-Wahlen neu zu bestimmen. Zu den Urnen schreiten dürfen voraussichtlich knapp 200.000 Studierende an Universitäten, Pädagogischen Akademien und Privat-Universitäten.

Zuvor ist allerdings noch eine Novellierung des Hochschülerschaftsgesetzes geplant, mit der die bisherigen Regelungen an das neue Universitätsgesetz (UG) angepasst werden.
Studiengebühren-Zweckwidmung
An einigen Universitäten tritt darüber hinaus die im UG vorgesehene Studiengebühren-Zweckwidmung in Kraft.

Die Studenten dürfen dabei im Zuge einer Abstimmung aus einer vom jeweiligen Senat erstellten Vorschlagsliste über die Verwendung ihrer Beiträge entscheiden. An einigen Unis fanden die Abstimmungen bereits statt, andere lassen erst jetzt abstimmen.
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Abschluss eines Kollektivvertrags wird erwartet
Zu erwarten ist im kommenden Studienjahr außerdem der Abschluss eines Kollektivvertrags zwischen den Universitäten, die ja mit dem neuen Uni-Gesetz zum Dienstgeber ihres Personals wurden, und der Hochschullehrer-Gewerkschaft. Bis der Kollektivertrag unter Dach und Fach ist, gilt für alle Neueintretenden noch das Vertragsbedienstetengesetz, nachher das Angestelltenrecht. In bestehende Dienstverhältnisse etwa nach dem Beamtendienstrecht wird aber nicht eingegriffen.
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Leistungsvereinbarungen im Blickpunkt
Intensiv werden die Unis in den nächsten Monaten auch an den Vorbereitungen für die ab 2007 geltenden Leistungsvereinbarungen zwischen dem Bund und den einzelnen Hochschulen arbeiten müssen. Konkret geht es dabei um die Konzeption der in Zukunft verpflichtenden Tätigkeitsberichte und Wissensbilanzen.

Erste Tätigkeitsberichte über das Jahr 2004 müssen die einzelnen Unis 2005 vorlegen, die ersten Wissensbilanzen soll es 2006 geben (über 2005). Im kommenden Jahr wird das Bildungsministerium in einer Verordnung die Details für die Wissensbilanz festlegen, derzeit gibt es einen Vorschlag des Ressorts mit rund 150 möglichen Indikatoren dafür, etwa Zahl der Absolventen, Forschungs-Publikationen, etc.
->   Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
->   Die heimischen Hochschulen im Überblick (Uni Wien)
->   Österreichische Hochschülerschaft
 
 
 
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01.01.2010