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Biotechnologie revolutioniert Gesellschaft  
  Die Biotechnologie wird die Welt mehr verändern als die in den vergangenen Jahren entstandene Informationsgesellschaft. Das prognostiziert der US- Politologe Francis Fukuyama.  
"Die Entwicklung ist nicht aufzuhalten", sagte der Wissenschafter auf dem 6. Deutschen Trendtag in Hamburg. Er forderte eine internationale Institution, die darüber entscheidet, welche Entwicklungen die Gesellschaft zulassen will. Gesetze auf nationaler Ebene würden nicht ausreichen.
Auseinandersetzung mit Bewusstseinswandel
Beim Trendtag setzten sich Philosophen, Politologen,
Marketingexperten und Wissenschafter mit dem Bewusstseinswandel in der Gesellschaft auseinander. "Posthuman: Schicksal wird zur Ware" lautete die Hauptthese der Veranstaltung.

Das eigene Schicksal werde nicht mehr als gottgegeben hingenommen, sondern künftig aktiv gestaltet, erläuterte der Gründer des Hamburger Trendbüros, Prof. Peter Wippermann.
Wertewandel durch biologische Revolution
Ein Wertewandel resultiert vor allem aus der biologischen
Revolution. "Klonen ist nur eine Vorstufe zur genetischen
Manipulation", sagte Fukuyama.

Die Menschen hätten vor allem davor Angst, dass sich Eliten durch den Eingriff ins menschliche Erbgut körperlich von anderen unterscheiden könnten. Das sei jedoch nur eine mögliche Konsequenz aus der biotechnologischen Entwicklung.
Probleme der Überalterung wird brennender
Biochemische Medikamente steuerten heute schon das menschliche Verhalten, sagte Fukuyama. Antidepressiva würden das Selbstvertrauen stärken, Beruhigungsmittel hyperaktive Kinder für den Schulalltag tauglich machen.

Auch wenn die Biotechnologie nicht Unsterblichkeit verspreche, werde sie auf jeden Fall das Leben der Menschen verlängern, ergänzte der Trendforscher: "Das wird die Probleme der überalternden Gesellschaft weiter verschärfen."

(APA/red)
->   trendtag.de
 
 
 
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01.01.2010