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Neue Phase der Uni-Reform  
  Mit einer sogenannten "Lenkungsgruppe" will Bildungsministerin Elisabeth Gehrer die Diskussion um die Reform der österreichischen Universitäten wieder weg von der Straße zurück an den Verhandlungstisch bringen.  
Ziel der neuen Lenkungsgruppe mit dem klingenden Namen "Modern studieren und forschen" ist es, die Reform der Unis von kompetenten Fachleuten aufarbeiten zu lassen. Geschäftsführer der neuen Arbeitsgruppe ist der Soziologe Stefan Titscher, Professor an der Wiener Wirtschaftsuniversität.
Er hat die Geschäftsführung der Reform- Arbeitsgruppe in einer schwierigen Phase übernommen: praktisch das gesamte Bildungssystem hat auf der Straße den Unwillen breiter Kreise gegen Sparmaßnahmen an Unis und in Schulen demonstriert.
Knackpunkte: Dienstrecht, Vollrechtsfähigkeit
Stefan Titscher und rund 50 weiteren Fachleuten obliegt es nun, im Windschatten des Widerstandes die Struktur, das Dienstrecht und die Vollrechtsfähigkeit der Hohen Schulen im Detail neu auszuarbeiten.
Einfach wird das nicht sein, in einer Zeit, da sich viele außeruniversitäre Kräfte in die Diskussion eingeschaltet haben. Nicht gerade hilfreich für Titscher dürfte es auch gewesen sein, dass die Regierung noch vor der inhaltlichen Reform
den fiskalischen Teil - Stichwort Studiengebühren -
präsentiert hat.
Titschers Zielvorgabe ist es, aus den Universitäten vollrechtsfähige und autonome öffentlich-rechtliche Einrichtungen zu machen. Das steht in einem gewissen Widerspruch zu den vermutlichen Vorhaben des Finanzministers, der die Hochschulen eher wie Unternehmen im freien Markt sehen will.
Eckpunkte der Reform bis Weihnachten
Das wird sich auch auf die Dienstrechtsreform der Uni-Lehrer auswirken. Auch ohne Pragmatisierung herkömmlichen Typs will Titscher ganz offensichtlich kein "Hire and Fire"-System, was auch den Druck auf die Forschung verringern soll .
Noch vor Weihnachten sollen die Eckpunkte der Reform vorliegen, dann beginnen die Gespräche mit den Interessensvertretern. Im Herbst 2001 könnte dann frühestens ein beschlussreifes Uni-Gesetz vorliegen.
->   Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
->   Univ. Prof. Dr. Stefan Titscher
 
 
 
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01.01.2010