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Alkoholismus: Rückfallgefahr an Hirnzellen ablesbar  
  Suchforscher haben ein Verfahren zur Ermittlung des Rückfallrisikos bei Alkoholikern entwickelt. Dabei wird die Aktivität von Hirnzellen des Patienten gemessen, während er Fotos von alkoholischen Getränken sieht.  
Tomograph ermöglicht Einsicht
Nach Auskunft des einzigen deutschen Ordinarius für Suchtforschung, Karl Mann, werde die Aktivität der Nervenzellen mit Hilfe eines Kernspintomographen ermittelt:

"Diejenigen, die sehr stark reagieren, werden am schnellsten wieder rückfällig", sagte Mann gegenüber der dpa. In einer parallel laufenden Studie werde untersucht, wie die Rückfallgefahr mit Medikamenten und Psychotherapie verringert werden könne.
Selbes Foto löst verschiedene Reaktionen aus
Bei den Forschungen zur Rückfallgefahr verglichen die Experten des Mannheimer Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) die Hirnfunktionen von Alkoholkranken mit denen von Gesunden. Beiden seien dieselben Fotos gezeigt worden, unter anderem von einem Bierglas, sagte Mann.

Der Vergleich zeige, dass der Anblick eines Bierglases bei Alkoholikern in bestimmten Hirnregionen eine stärkere Reaktion auslöse als bei Gesunden.

Die Kernspin-Untersuchung werde jedoch nur bei Studien eingesetzt, weil sie für normale Behandlungen zu teuer sei. Zum anderen funktioniere die Methode auch nicht bei allen Patienten. "Wir wissen nicht, wodurch das bedingt ist." Außerdem könnte das Verfahren zu ethischen Problemen führen.
->   Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
->   Das Stichwort Alkohol im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010