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Zweiter Flug von "SpaceShipOne" mit Problemen  
  Beim zweiten Flug von "SpaceShipOne" an die Grenze zum All haben sich unverhofft Probleme eingestellt. Das erste private Raketenflugzeug drehte sich nach dem Start am Mittwoch mehrfach um seine eigene Achse und schoss in der Bahn eines Korkenziehers zum Himmel.  
Zwar konnte nach Angaben der Erfinder abermals eine Höhe von gut 100 Kilometern erreicht werden. Das Ziel, den mit zehn Millionen Dollar dotierten X-Preis zu gewinnen, schien zunächst jedoch in Frage gestellt.
X-Preis für private Raumfahrt
Bild: EPA
"SpaceShipOne" in der Luft
"SpaceShipOne" startete am Mittwochnachmittag unter dem Bauch eines speziellen Transportflugzeugs vom Mohave Airport im Südosten Kaliforniens und landete dort wieder nach eineinhalb Stunden.

Bedingung für den X-Preis ("Ansari X-Prize") ist, dass ein privat finanziertes und entwickeltes dreisitziges Raumschiff zwei Mal binnen zwei Wochen ins All fliegt.

Die Mannschaft um den Luft- und Raumfahrtpionier Burt Rutan wollte dies in sechs Tagen schaffen und damit auch zeigen, dass kommerzielle Raumfahrt und Weltraumtourismus möglich sind. So wurde der nächste Flug für kommenden Montag (4.10.04) angesetzt.
->   X-Prize-Website
Flug fast abgebrochen
Ob dies noch möglich sein könnte, stand nach der Landung noch nicht fest. Zunächst müssten die Ursachen für die technischen Schwierigkeiten ermittelt werden, erklärte Rutan. Der Pilot Michael Melvill sei nach dem problemreichen Start angewiesen worden, den Flug abzubrechen. Er habe dem jedoch nicht Folge geleistet.
Mehr als 100 Kilometer Höhe erreicht
Melvill erreichte nach ersten Berechnungen eine Höhe von rund 100,6 Kilometern und überschritt die offizielle Grenze zum Weltraum damit um etwa 600 Meter. "SpaceShipOne" hat dies schon einmal geschafft:

Am Montag, dem 21. Juni, verließ es als erstes privates Raumschiff die Erdatmosphäre, um mit seinem Piloten Melvill anschließend wieder sicher auf der Erde zu landen.
Milliardäre planen Weltraumfluglinien
Bild: EPA
"SpaceShipOne" am Boden.
Mehr als ein Dutzend Teams arbeitet zurzeit weltweit an privat finanzierten Raketen, die ins All vorstoßen sollen. Auch ihr Ziel heißt Weltraumtourismus.

Der Finanzier des Projekts, Milliardär und Microsoft-Mitbegründer Paul Allen, meinte, es sei aufregend, wie der Weltraumtourismus Realität werde und Menschen daran Freude haben könnten. Ein Start von "SpaceShipOne" sei alle vier bis fünf Tage möglich.

Der britische Milliardär und Fluglinienmogul Richard Branson will fünf Raumflugzeuge auf der Basis von "SpaceShipOne" für seine Firma "Virgin Galactic" kaufen.

An Bord sollen von 2007 an jeweils fünf Touristen einen zwei Stunden langen Trip ins All machen. Die Kosten - Getränke inklusive - sollen bei 170.000 Euro pro Weltraumtourist liegen.
->   Virgin Galactic
Weltraumtouristen stehen Schlange
Der Geschäftsführer des ersten Weltraum-Tourismusunternehmens, Eric Anderson von Space Adventures aus Arlington im US-Bundesstaat Virginia, bietet Reservierungen für den ersten möglichen Flug an. Geschätzte Kosten: 100.000 Dollar.

Er habe bereits mehr als 100 Reservierungen, sagte Anderson. Jüngster Interessent ist Adam Smith aus Vienna (US-Bundesstaat Virginia). Der 14-Jährige hat in den Ferien gejobbt, um 1000 Dollar anzuzahlen.
->   SpaceShipOne-News bei Scaled Composites, LLC
->   Das Stichwort "SpaceShipOne" im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010