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"Galerie der Forschung" nicht für Massenpublikum  
  Die derzeit in der Wiener Innenstadt entstehende "Galerie der Forschung" der Österreichischen Akademie der Wissenschaften soll weder ein Museum noch ein an US-Vorbilder angelehntes "science centre" werden.  
Es werde keine permanente Sammlung geben, und das Hauptaugenmerk werde nicht auf der Vermittlung von Wissenschaft an ein Massenpublikum liegen, betonte die seit 1. Oktober amtierende neue Direktorin Albena Yaneva (32) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.
Eröffnung am 26. Oktober 2006
Die Eröffnung der in der Alten Aula im alten Universitätsviertel zwischen Bäckerstraße und Wollzeile beheimateten und mit einer Nutzfläche von mehr als 3.300 Quadratmetern ausgestatteten Einrichtung ist für den 26. Oktober 2006 geplant.
"Treffpunkt", "Netzwerk" - keine konkreten Pläne
Bild: APA
Konkrete Pläne nannte Yaneva noch nicht. Die Galerie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) solle aber ein Treffpunkt von Gruppen von Wissenschaftlern und Laien werden und neue Netzwerke für die Forschung erschließen. Man wolle zeigen, wie die Wissenschaft heute funktioniere, wie Forscher Experimente durchführen und Daten gewinnen, meinte die neue Direktorin.

Gleichzeitig gehe es auch darum zu zeigen, wie wissenschaftliche Ergebnisse zur Basis für technische Innovationen und politische Entscheidungen werden.
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Beispiel: Forscher, Künstler und Gene
So könnte etwa ein Forscher, der ein neues Gen entdeckt, eingeladen werden, sein Forschungsergebnis in Zusammenarbeit mit einem Künstler in der "Galerie der Forschung" dem interessierten Wissenschaftspublikum zu präsentieren. Vorteil für den Wissenschaftler: Seine Entdeckung gelange - abseits von den Fachpublikationen wie "Science" oder "Nature" - an eine breitere Öffentlichkeit.
->   Mehr über die neue Programmdirektorin Albena Yaneva (8.7.04)
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Experimente statt statische Vermittlung
Bei der Vermittlung will Yaneva neue Formen der "visuellen Publikation" abseits von Büchern oder Datenbanken bzw. dem Internet finden. In der Galerie sollen die Besucher provoziert und zum Experimentieren angeregt werden - die Zeiten der statischen Vermittlung seien vorbei.
Kleines internationales Team, Jungforscher
Die Struktur der Galerie werde aus einem kleinen in Wien arbeitenden Team, einem "dichten internationalen Netzwerk von Experten" sowie einer Gruppe von Jungforschern bestehen, so Yaneva. Arbeitssprache werde stets Englisch sein - einerseits habe sich dies in der Wissenschaft mittlerweile eingebürgert, andererseits könne man so ein breiteres Publikum ansprechen.
"Kein Konferenzzentrum"
Die kürzlich erfolgte Absage des von 2. bis 4. Dezember geplanten Symposiums "Communicating Science - Nano - Bio - Info - Cogno: A European Debate on Converging Technologies" begründete Yaneva damit, dass man sich finanziell und intellektuell voll auf das Eröffnungsprogramm der Galerie konzentrieren wolle.

Diese sei auch "kein Konferenzzentrum", das Symposium hätte programmatisch nicht zur Galerie gepasst.
->   "Mehr" über die Absage (ÖAW)
Welzig vermisst öffentlichen Wissenschafts-Diskurs
Der ehemalige Präsident der Akademie der Wissenschaften und Initiator der Galerie, Werner Welzig, ortete in Österreich einen "sehr dürftigen" Diskurs darüber, was Wissenschaft leiste und wie diese zu finanzieren sei.

So sei er von österreichischen Politikern öfter angesprochen worden, wie man aus der Finanzierung des Teilchenforschungszentrums CERN aussteigen könne - er vermisse aber ein ehrliches Gespräch darüber, was eine eventuelle Nachfolgeorganisation machen müsse.
->   Galerie der Forschung (ÖAW)
->   Mehr zum Thema im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010